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27. März 2024
Liturgische Farbe:
violett
Bild: Grabtuch
von Turin (Negativaufnahme)
An dem Tag der Woche, der früher der Tag
des Verrates genannt wurde, erinnert das
Evangelium
an die die Größe der Verantwortung gegenüber dem, was in der Passion des Herrn
geschehen ist und gegenüber dem Licht, das "noch eine kleine Zeit" bei uns ist.
Als Evangelium kann auch die Passionsgeschichte nach
Lukas gelesen oder
gesungen
werden. Die Epistel preist Christus als den
Hohenpriester, der in eigenem Kampf und Flehen zum Mit-Leiden mit unseren
Schwachheiten und unseren Versuchungen geworden ist und uns dadurch den Zugang
zu dem Thron der Gnade eröffnet hat.
Agende für evangelisch-lutherische Gemeinden,
Erster Band, 1962 Lutherisches Verlagshaus Berlin
Introitus:
Antiphon:
[Im Namen Jesu
sollen sich beugen all derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter
der Erde sind. Denn] der Herr ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am
Kreuz. |
Psalm: |
Herr, höre mein
Gebet |
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und laß mein Schreien zu dir
kommen. |
Verbirg dein
Antlitz nicht vor mir in der Not, neige deine Ohren zu mir. |
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Wenn ich dich anrufe, so
erhöre mich bald. |
Denn meine Tage
sind vergangen wie ein Rauch, |
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und meine Gebeine sind
verbrannt wie im Feuer. |
Meine Tage sind
dahin wie ein Schatten, |
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und ich verdorre wie Gras. |
Du aber, Herr,
bleibest ewiglich |
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und dein Gedächtnis für und
für. |
Du wollest dich
aufmachen und über Zion erbarmen, |
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denn es ist Zeit, daß du ihr gnädig seiest,
und die Stunde ist gekommen. |
Kein Gloria patri
Kein Gloria in excelsis
Kollekte
Allmächtiger Gott: verleihe uns, die wir
unaufhörlich um unsrer Übertretungen willen gestraft werden / daß wir durch das
heilige Leiden deines eingeborenen Sohnes erlöset werden.
Durch unsern Herrn Jesum Christum, Deinen Sohn / der mit
dir und dem Heiligen Geiste lebet und regieret von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Epistel
Hebr 415--5,9
Wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht
könnte mit leiden mit unserer Schwachheit, sondern der versucht worden ist in
allem wie wir, doch ohne Sünde.
Darum laßt uns hinzutreten mit Zuversicht zu dem Thron der Gnade, damit wir
Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zu der Zeit, wenn wir Hilfe nötig
haben.
Denn jeder Hohepriester, der von den Menschen genommen wird, der wird eingesetzt
für die Menschen zum Dienst vor Gott, damit er Gaben und Opfer darbringe für die
Sünden.
Er kann mitfühlen mit denen, die unwissend sind und irren, weil er auch selber
Schwachheit an sich trägt.
Darum muß er, wie für das Volk, so auch für sich selbst opfern für die Sünden.
Und niemand nimmt sich selbst die hohepriesterliche Würde, sondern er wird von
Gott berufen wie auch Aaron.
So hat auch Christus sich nicht selbst die Ehre beigelegt, Hoherpriester zu
werden, sondern der, der zu ihm gesagt hat: "Du bist mein Sohn, heute habe ich
dich gezeugt."
Wie er auch an anderer Stelle spricht: "Du bist ein Priester in Ewigkeit nach
der Ordnung Melchisedeks."
Und er hat in den Tagen seines irdischen Lebens Bitten und Flehen mit lautem
Schreien und mit Tränen dem dargebracht, der ihn vom Tod erretten konnte; und er
ist auch erhört worden, weil er Gott in Ehren hielt.
So hat er, obwohl er Gottes Sohn war, doch an dem, was er litt, Gehorsam
gelernt.
Und als er vollendet war, ist er für alle, die ihm gehorsam sind, der Urheber
des ewigen Heils geworden.
Lied
Du großer Schmerzensmann (EG 87)
1. Du großer Schmerzensmann,
vom Vater so geschlagen,
Herr Jesu, dir sei Dank
für alle deine Plagen:
für deine Seelenangst,
für deine Band und Not,
für deine Geißelung,
für deinen bittern Tod.
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4. O hilf, daß wir auch uns
zum Kampf und Leiden wagen
und unter unsrer Last
des Kreuzes nicht verzagen;
hilf tragen mit Geduld
durch deine Dornenkron,
wenn's kommen soll mit uns
zum Blute, Schmach und Hohn.
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2. Ach das hat unsre Sünd
und Missetat verschuldet,
was du an unsrer Statt,
was du für uns erduldet.
Ach unsre Sünde bringt
dich an das Kreuz hinan;
o unbeflecktes Lamm,
was hast du sonst getan?
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5. Dein Angst komm uns zugut,
wenn wir in Ängsten liegen;
durch deinen Todeskampf
laß uns im Tode siegen;
durch deine Bande, Herr,
bind uns, wie dir's gefällt;
hilf, daß wir kreuzigen
durch dein Kreuz Fleisch und Welt.
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3. Dein Kampf ist unser Sieg,
dein Tod ist unser Leben;
in deinen Banden ist
die Freiheit uns gegeben.
Dein Kreuz ist unser Trost,
die Wunden unser Heil,
dein Blut das Lösegeld,
der armen Sünder Teil. |
6. Laß deine Wunden sein
die Heilung unsrer Sünden,
laß uns auf deinen Tod
den Trost im Tode gründen.
O Jesu, laß an uns
durch dein Kreuz, Angst und Pein
dein Leiden, Kreuz und Angst
ja nicht verloren sein. |
Evangelium
Joh 12
Das Volk sprach zu Jesus:
Wir haben aus dem Gesetz gehört, daß der Christus in Ewigkeit bleibt; wieso
sagst du dann: Der Menschensohn muß erhöht werden? Wer ist dieser Menschensohn?
Da sprach Jesus zu ihnen: Es ist das Licht noch eine kleine Zeit bei euch.
Wandelt, solange ihr das Licht habt, damit euch die Finsternis nicht überfalle.
Wer in der Finsternis wandelt, der weiß nicht, wo er hingeht.
Glaubt an das Licht, solange ihr's habt, damit ihr Kinder des Lichtes werdet.
Das redete Jesus und ging weg und verbarg sich vor ihnen.
Und obwohl er solche Zeichen vor ihren Augen tat, glaubten sie doch nicht an
ihn,
damit erfüllt werde der Spruch des Propheten Jesaja, den er sagte: "Herr, wer
glaubt unserm Predigen? Und wem ist der Arm des Herrn offenbart?"
Darum konnten sie nicht glauben, denn Jesaja hat wiederum gesagt:
"Er hat ihre Augen verblendet und ihr Herz verstockt, damit sie nicht etwa mit
den Augen sehen und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren, und ich ihnen
helfe."
Das hat Jesaja gesagt, weil er seine Herrlichkeit sah und redete von ihm.
Doch auch von den Oberen glaubten viele an ihn; aber um der Pharisäer willen
bekannten sie es nicht, um nicht aus der Synagoge ausgestoßen zu werden.
Denn sie hatten lieber Ehre bei den Menschen als Ehre bei Gott.
Jesus aber rief: Wer an mich glaubt, der glaubt nicht an mich, sondern an den,
der mich gesandt hat.
Und wer mich sieht, der sieht den, der mich gesandt hat.
Ich bin in die Welt gekommen als ein Licht, damit, wer an mich glaubt, nicht in
der Finsternis bleibe.
Und wer meine Worte hört und bewahrt sie nicht, den werde ich nicht richten;
denn ich bin nicht gekommen, daß ich die Welt richte, sondern daß ich die Welt
rette.
Wer mich verachtet und nimmt meine Worte nicht an, der hat schon seinen Richter:
Das Wort, das ich geredet habe, das wird ihn richten am Jüngsten Tage.
oder:
Lk 22-23
Es war aber nahe das Fest
der Ungesäuerten Brote, das Passa heißt.
Und die Hohenpriester und Schriftgelehrten trachteten danach, wie sie ihn töten
könnten; denn sie fürchteten sich vor dem Volk.
Es fuhr aber der Satan in Judas, genannt Iskariot, der zur Zahl der Zwölf
gehörte.
Und er ging hin und redete mit den Hohenpriestern und mit den Hauptleuten
darüber, wie er ihn an sie verraten könnte.
Und sie wurden froh und versprachen, ihm Geld zu geben.
Und er sagte es zu und suchte eine Gelegenheit, daß er ihn an sie verriete ohne
Aufsehen.
Es kam nun der Tag der Ungesäuerten Brote, an dem man das Passalamm opfern
mußte.
Und er sandte Petrus und Johannes und sprach: Geht hin und bereitet uns das
Passalamm, damit wir's essen.
Sie aber fragten ihn: Wo willst du, daß wir's bereiten?
Er sprach zu ihnen: Siehe, wenn ihr hineinkommt in die Stadt, wird euch ein
Mensch begegnen, der trägt einen Wasserkrug; folgt ihm in das Haus, in das er
hineingeht,
und sagt zu dem Hausherrn: Der Meister läßt dir sagen: Wo ist der Raum, in dem
ich das Passalamm essen kann mit meinen Jüngern?
Und er wird euch einen großen Saal zeigen, der mit Polstern versehen ist; dort
bereitet es.
Sie gingen hin und fanden's, wie er ihnen gesagt hatte, und bereiteten das
Passalamm.
Und als die Stunde kam, setzte er sich nieder und die Apostel mit ihm.
Und er sprach zu ihnen: Mich hat herzlich verlangt, dies Passalamm mit euch zu
essen, ehe ich leide.
Denn ich sage euch, daß ich es nicht mehr essen werde, bis es erfüllt wird im
Reich Gottes.
Und er nahm den Kelch, dankte und sprach: Nehmt ihn und teilt ihn unter euch;
denn ich sage euch: Ich werde von nun an nicht trinken von dem Gewächs des
Weinstocks, bis das Reich Gottes kommt.
Und er nahm das Brot, dankte und brach's und gab's ihnen und sprach: Das ist
mein Leib, der für euch gegeben wird; das tut zu meinem Gedächtnis.
Desgleichen auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue
Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird!
Doch siehe, die Hand meines Verräters ist mit mir am Tisch.
Denn der Menschensohn geht zwar dahin, wie es beschlossen ist; doch weh dem
Menschen, durch den er verraten wird!
Und sie fingen an, untereinander zu fragen, wer es wohl wäre unter ihnen, der
das tun würde.
Es erhob sich auch ein Streit unter ihnen, wer von ihnen als der Größte gelten
solle.
Er aber sprach zu ihnen: Die Könige herrschen über ihre Völker, und ihre
Machthaber lassen sich Wohltäter nennen.
Ihr aber nicht so! Sondern der Größte unter euch soll sein wie der Jüngste, und
der Vornehmste wie ein Diener.
Denn wer ist größer: der zu Tisch sitzt oder der dient? Ist's nicht der, der zu
Tisch sitzt? Ich aber bin unter euch wie ein Diener.
Ihr aber seid's, die ihr ausgeharrt habt bei mir in meinen Anfechtungen.
Und ich will euch das Reich zueignen, wie mir's mein Vater zugeeignet hat,
daß ihr essen und trinken sollt an meinem Tisch in meinem Reich und sitzen auf
Thronen und richten die zwölf Stämme Israels.
Simon, Simon, siehe, der Satan hat begehrt, euch zu sieben wie den Weizen.
Ich aber habe für dich gebeten, daß dein Glaube nicht aufhöre. Und wenn du
dereinst dich bekehrst, so stärke deine Brüder.
Er aber sprach zu ihm: Herr, ich bin bereit, mit dir ins Gefängnis und in den
Tod zu gehen.
Er aber sprach: Petrus, ich sage dir: Der Hahn wird heute nicht krähen, ehe du
dreimal geleugnet hast, daß du mich kennst.
Und er sprach zu ihnen: Als ich euch ausgesandt habe ohne Geldbeutel, ohne
Tasche und ohne Schuhe, habt ihr da je Mangel gehabt? Sie sprachen: Niemals.
Da sprach er zu ihnen: Aber nun, wer einen Geldbeutel hat, der nehme ihn,
desgleichen auch die Tasche, und wer's nicht hat, verkaufe seinen Mantel und
kaufe ein Schwert.
Denn ich sage euch: Es muß das an mir vollendet werden, was geschrieben steht:
"Er ist zu den Übeltätern gerechnet worden." Denn was von mir geschrieben ist,
das wird vollendet.
Sie sprachen aber: Herr, siehe, hier sind zwei Schwerter. Er aber sprach zu
ihnen: Es ist genug.
Und er ging nach seiner Gewohnheit hinaus an den Ölberg. Es folgten ihm aber
auch die Jünger.
Und als er dahin kam, sprach er zu ihnen: Betet, damit ihr nicht in Anfechtung
fallt!
Und er riß sich von ihnen los, etwa einen Steinwurf weit, und kniete nieder,
betete
und sprach: Vater, willst du, so nimm diesen Kelch von mir; doch nicht mein,
sondern dein Wille geschehe!
Es erschien ihm aber ein Engel vom Himmel und stärkte ihn.
Und er rang mit dem Tode und betete heftiger. Und sein Schweiß wurde wie
Blutstropfen, die auf die Erde fielen.
Und er stand auf von dem Gebet und kam zu seinen Jüngern und fand sie schlafend
vor Traurigkeit
und sprach zu ihnen: Was schlaft ihr? Steht auf und betet, damit ihr nicht in
Anfechtung fallt!
Als er aber noch redete, siehe, da kam eine Schar; und einer von den Zwölfen,
der mit dem Namen Judas, ging vor ihnen her und nahte sich zu Jesus, um ihn zu
küssen.
Jesus aber sprach zu ihm: Judas, verrätst du den Menschensohn mit einem Kuß?
Als aber, die um ihn waren, sahen, was geschehen würde, sprachen sie: Herr,
sollen wir mit dem Schwert dreinschlagen?
Und einer von ihnen schlug nach dem Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm sein
rechtes Ohr ab.
Da sprach Jesus: Laßt ab! Nicht weiter! Und er rührte sein Ohr an und heilte
ihn.
Jesus aber sprach zu den Hohenpriestern und Hauptleuten des Tempels und den
Ältesten, die zu ihm hergekommen waren: Ihr seid wie gegen einen Räuber mit
Schwertern und mit Stangen ausgezogen.
Ich bin täglich bei euch im Tempel gewesen, und ihr habt nicht Hand an mich
gelegt. Aber dies ist eure Stunde und die Macht der Finsternis.
Sie ergriffen ihn aber und führten ihn ab und brachten ihn in das Haus des
Hohenpriesters. Petrus aber folgte von ferne.
Da zündeten sie ein Feuer an mitten im Hof und setzten sich zusammen; und Petrus
setzte sich mitten unter sie.
Da sah ihn eine Magd am Feuer sitzen und sah ihn genau an und sprach: Dieser war
auch mit ihm.
Er aber leugnete und sprach: Frau, ich kenne ihn nicht.
Und nach einer kleinen Weile sah ihn ein anderer und sprach: Du bist auch einer
von denen. Petrus aber sprach: Mensch, ich bin's nicht.
Und nach einer Weile, etwa nach einer Stunde, bekräftigte es ein anderer und
sprach: Wahrhaftig, dieser war auch mit ihm; denn er ist ein Galiläer.
Petrus aber sprach: Mensch, ich weiß nicht, was du sagst. Und alsbald, während
er noch redete, krähte der Hahn.
Und der Herr wandte sich und sah Petrus an. Und Petrus gedachte an des Herrn
Wort, wie er zu ihm gesagt hatte: Ehe heute der Hahn kräht, wirst du mich
dreimal verleugnen.
Und Petrus ging hinaus und weinte bitterlich.
Die Männer aber, die Jesus gefangenhielten, verspotteten ihn und schlugen ihn,
verdeckten sein Angesicht und fragten: Weissage, wer ist's, der dich schlug?
Und noch mit vielen andern Lästerungen schmähten sie ihn.
Und als es Tag wurde, versammelten sich die Ältesten des Volkes, die
Hohenpriester und Schriftgelehrten und führten ihn vor ihren Rat
und sprachen: Bist du der Christus, so sage es uns! Er sprach aber zu ihnen:
Sage ich's euch, so glaubt ihr's nicht;
frage ich aber, so antwortet ihr nicht.
Aber von nun an wird der Menschensohn sitzen zur Rechten der Kraft Gottes.
Da sprachen sie alle: Bist du denn Gottes Sohn? Er sprach zu ihnen: Ihr sagt es,
ich bin es.
Sie aber sprachen: Was bedürfen wir noch eines Zeugnisses? Wir haben's selbst
gehört aus seinem Munde.
Und die ganze Versammlung stand auf, und sie führten ihn vor Pilatus
und fingen an, ihn zu verklagen, und sprachen: Wir haben gefunden, daß dieser
unser Volk aufhetzt und verbietet, dem Kaiser Steuern zu geben, und spricht, er
sei Christus, ein König.
Pilatus aber fragte ihn und sprach: Bist du der Juden König? Er antwortete ihm
und sprach: Du sagst es.
Pilatus sprach zu den Hohenpriestern und zum Volk: Ich finde keine Schuld an
diesem Menschen.
Sie aber wurden noch ungestümer und sprachen: Er wiegelt das Volk auf damit, daß
er lehrt hier und dort in ganz Judäa, angefangen von Galiläa bis hierher.
Als aber Pilatus das hörte, fragte er, ob der Mensch aus Galiläa wäre.
Und als er vernahm, daß er ein Untertan des Herodes war, sandte er ihn zu
Herodes, der in diesen Tagen auch in Jerusalem war.
Als aber Herodes Jesus sah, freute er sich sehr; denn er hätte ihn längst gerne
gesehen; denn er hatte von ihm gehört und hoffte, er würde ein Zeichen von ihm
sehen.
Und er fragte ihn viel. Er aber antwortete ihm nichts.
Die Hohenpriester aber und Schriftgelehrten standen dabei und verklagten ihn
hart.
Aber Herodes mit seinen Soldaten verachtete und verspottete ihn, legte ihm ein
weißes Gewand an und sandte ihn zurück zu Pilatus.
An dem Tag wurden Herodes und Pilatus Freunde; denn vorher waren sie einander
feind.
Pilatus aber rief die Hohenpriester und die Oberen und das Volk zusammen
und sprach zu ihnen: Ihr habt diesen Menschen zu mir gebracht als einen, der das
Volk aufwiegelt; und siehe, ich habe ihn vor euch verhört und habe an diesem
Menschen keine Schuld gefunden, derentwegen ihr ihn anklagt;
Herodes auch nicht, denn er hat ihn uns zurückgesandt. Und siehe, er hat nichts
getan, was den Tod verdient.
Darum will ich ihn schlagen lassen und losgeben.
Da schrien sie alle miteinander: Hinweg mit diesem, gib uns Barabbas los!
Der war wegen eines Aufruhrs, der in der Stadt geschehen war, und wegen eines
Mordes ins Gefängnis geworfen worden.
Da redete Pilatus abermals auf sie ein, weil er Jesus losgeben wollte.
Sie riefen aber: Kreuzige, kreuzige ihn!
Er aber sprach zum dritten Mal zu ihnen: Was hat denn dieser Böses getan? Ich
habe nichts an ihm gefunden, was den Tod verdient; darum will ich ihn schlagen
lassen und losgeben.
Aber sie setzten ihm zu mit großem Geschrei und forderten, daß er gekreuzigt
würde. Und ihr Geschrei nahm überhand.
Und Pilatus urteilte, daß ihre Bitte erfüllt werde,
und ließ den los, der wegen Aufruhr und Mord ins Gefängnis geworfen war, um
welchen sie baten; aber Jesus übergab er ihrem Willen.
Und als sie ihn abführten, ergriffen sie einen Mann, Simon von Kyrene, der vom
Feld kam, und legten das Kreuz auf ihn, daß er's Jesus nachtrüge.
Es folgte ihm aber eine große Volksmenge und Frauen, die klagten und beweinten
ihn.
Jesus aber wandte sich um zu ihnen und sprach: Ihr Töchter von Jerusalem, weint
nicht über mich, sondern weint über euch selbst und über eure Kinder.
Denn siehe, es wird die Zeit kommen, in der man sagen wird: Selig sind die
Unfruchtbaren und die Leiber, die nicht geboren haben, und die Brüste, die nicht
genährt haben!
Dann werden sie anfangen, zu sagen zu den Bergen: Fallt über uns! und zu den
Hügeln: Bedeckt uns!
Denn wenn man das tut am grünen Holz, was wird am dürren werden?
Es wurden aber auch andere hingeführt, zwei Übeltäter, daß sie mit ihm
hingerichtet würden.
Und als sie kamen an die Stätte, die da heißt Schädelstätte, kreuzigten sie ihn
dort und die Übeltäter mit ihm, einen zur Rechten und einen zur Linken.
Jesus aber sprach: Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun! Und
sie verteilten seine Kleider und warfen das Los darum.
Und das Volk stand da und sah zu. Aber die Oberen spotteten und sprachen: Er hat
andern geholfen; er helfe sich selber, ist er der Christus, der Auserwählte
Gottes.
Es verspotteten ihn auch die Soldaten, traten herzu und brachten ihm Essig
und sprachen: Bist du der Juden König, so hilf dir selber!
Es war aber über ihm auch eine Aufschrift: Dies ist der Juden König.
Aber einer der Übeltäter, die am Kreuz hingen, lästerte ihn und sprach: Bist du
nicht der Christus? Hilf dir selbst und uns!
Da wies ihn der andere zurecht und sprach: Und du fürchtest dich auch nicht vor
Gott, der du doch in gleicher Verdammnis bist?
Wir sind es zwar mit Recht, denn wir empfangen, was unsre Taten verdienen;
dieser aber hat nichts Unrechtes getan.
Und er sprach: Jesus, gedenke an mich, wenn du in dein Reich kommst!
Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im
Paradies sein.
Und es war schon um die sechste Stunde, und es kam eine Finsternis über das
ganze Land bis zur neunten Stunde,
und die Sonne verlor ihren Schein, und der Vorhang des Tempels riß mitten
entzwei.
Und Jesus rief laut: Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände! Und als er
das gesagt hatte, verschied er.
Als aber der Hauptmann sah, was da geschah, pries er Gott und sprach: Fürwahr,
dieser ist ein frommer Mensch gewesen!
Und als alles Volk, das dabei war und zuschaute, sah, was da geschah, schlugen
sie sich an ihre Brust und kehrten wieder um.
Es standen aber alle seine Bekannten von ferne, auch die Frauen, die ihm aus
Galiläa nachgefolgt waren, und sahen das alles.
Und siehe, da war ein Mann mit Namen Josef, ein Ratsherr, der war ein guter,
frommer Mann
und hatte ihren Rat und ihr Handeln nicht gebilligt. Er war aus Arimathäa, einer
Stadt der Juden, und wartete auf das Reich Gottes.
Der ging zu Pilatus und bat um den Leib Jesu
und nahm ihn ab, wickelte ihn in ein Leinentuch und legte ihn in ein Felsengrab,
in dem noch nie jemand gelegen hatte.
Und es war Rüsttag, und der Sabbat brach an.
Es folgten aber die Frauen nach, die mit ihm gekommen waren aus Galiläa, und
beschauten das Grab und wie sein Leib hineingelegt wurde.
Sie kehrten aber um und bereiteten wohlriechende Öle und Salben. Und den Sabbat
über ruhten sie nach dem Gesetz.
Präfation und Schlußkollekte
wie am Sonntag Judika
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