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17. April 2025
Liturgische Farbe:
weiß
Bild: Gregorio Dominguez
Das Evangelium stellt in der
Geschichte von der Fußwaschung das Bild dessen vor unsere Augen, unter uns sein
wollte wie ein Diener. Die Epistel enthält den
apostolischen Bericht von der Einsetzung des Heiligen Abendmahls. Auch der
Eingangspsalm nimmt und durch das Gedächtnis seiner Wunder,
das der Herr gestiftet hat, hinein in die Nähe des Mahles, während die
Antiphon darüber hinaus das Kreuz Christi als den
erlösenden Durchgang zur Freiheit und zum Leben rühmt. Die
Kollekten bitten um einen fruchtbaren Empfang des
heiligen Sakraments, das von Luther neugedichtete
Abendmahlslied
entfaltet, wie wir dazu "wohl geschickt" werden.
Der liturgische Name des Gründonnerstages lautet: "Geburtstag des Kelches": Der
in die himmlische Gemeinschaft mit seinem Vater zurückkehrende Herr stiftet das
Sakrament, in dem er unter seiner Gemeinde bis zum Jüngsten Tage leiblich
gegenwärtig sein will. So geht der Blick zurück auf den "Geburtstag des Herrn",
an dem das ewige Wort Fleisch und Blut angenommen hat. Von daher erklärt es
sich, daß die weiße Farbe des Christfestes und der Christusfeste an diesem Tage
der Karwoche ihren Platz bekommen hat. Und weil das heilige Abendmahl durch die
leibhafte Gegenwart Christi ein Vorgeschmack ist des himmlischen Freudenmahles,
so singt die Gemeinde unter dem Geläute aller Glocken das seit Beginn der
Fastenzeit verstummte "Ehre sei
Gott in der Höhe".
Agende für evangelisch-lutherische Gemeinden,
Erster Band, 1962 Lutherisches Verlagshaus Berlin
Introitus:
Antiphon:
Wir rühmen uns
allein des Kreuzes unsers Herren Jesu Christi. [In ihm ist das Heil, die
Auferstehung und das Leben.] Durch ihn sind wir erlöst und frei. |
Psalm: |
[Ich danke dem
Herrn von ganzem Herzen |
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im Rat der Frommen und in der
Gemeinde. |
Groß sind die
Werke des Herren; |
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wer ihrer achtet, der hat
eitel Lust daran.] |
Er hat ein
Gedächtnis gestiftet seiner Wunder, |
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der gnädige und barmherzige
Herr. |
Er gibt Speise
denen, so ihn fürchten; |
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er gedenket ewiglich an seinen
Bund. |
Er läßt
verkündigen seine gewaltigen Taten seinem Volke, |
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daß er ihnen gebe das Erbe der
Heiden. |
Er sendet eine
Erlösung seinem Volke; er verheißet, daß sein Bund ewiglich bleiben soll. |
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Heilig und hehr ist sein Name. |
Kein Gloria
patri, aber (als Ausnahme in der Fastenzeit) Gloria in excelsis!
Kollekte
Lieber Herr und Gott, der du uns bei diesem
wunderbaren Sakrament deines Leidens zu gedenken und zu predigen befohlen hast:
verleihe uns, daß wir solch deines Leibs und Bluts Sakrament also mögen brauchen
/ daß wir deine Erlösung täglich fruchtbar empfinden.
Der du mit dem Vater und dem Heiligen Geiste lebest
und regierest von Ewigkeit zu Ewigkeit.
oder:
O Herr Jesu Christe, der du uns bei deinem
wunderbaren Sakrament deines Leidens zu gedenken befohlen hast: verleihe uns,
das heilige Geheimnis deines Leibes und Blutes also zu feiern, daß wir die
Frucht deiner Erlösung täglich in uns empfinden.
Der du mit dem Vater und dem Heiligen Geiste lebest und regierest von Ewigkeit
zu Ewigkeit.
Epistel
1 Kor 11,20-32
Liebe Brüder: wenn ihr nun zusammenkommt, so hält man da nicht das Abendmahl des
Herrn.
Denn ein jeder nimmt beim Essen sein eigenes Mahl vorweg, und der eine ist
hungrig, der andere ist betrunken.
Habt ihr denn nicht Häuser, wo ihr essen und trinken könnt? Oder verachtet ihr
die Gemeinde Gottes und beschämt die, die nichts haben? Was soll ich euch sagen?
Soll ich euch loben? Hierin lobe ich euch nicht.
Denn ich habe von dem Herrn empfangen, was ich euch weitergegeben habe: Der Herr
Jesus, in der Nacht, da er verraten ward, nahm er das Brot,
dankte und brach's und sprach: Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird; das
tut zu meinem Gedächtnis.
Desgleichen nahm er auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist
der neue Bund in meinem Blut; das tut, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem
Gedächtnis.
Denn sooft ihr von diesem Brot eßt und aus dem Kelch trinkt, verkündigt ihr den
Tod des Herrn, bis er kommt.
Wer nun unwürdig von dem Brot ißt oder aus dem Kelch des Herrn trinkt, der wird
schuldig sein am Leib und Blut des Herrn.
Der Mensch prüfe aber sich selbst, und so esse er von diesem Brot und trinke aus
diesem Kelch.
Denn wer so ißt und trinkt, daß er den Leib des Herrn nicht achtet, der ißt und
trinkt sich selber zum Gericht.
Darum sind auch viele Schwache und Kranke unter euch, und nicht wenige sind
entschlafen.
Wenn wir uns selber richteten, so würden wir nicht gerichtet.
Wenn wir aber von dem Herrn gerichtet werden, so werden wir gezüchtigt, damit
wir nicht samt der Welt verdammt werden.
Lied
Jesus Christus, unser Heiland, der von uns (EG
215)
1. Jesus Christus, unser
Heiland,
der von uns den Gotteszorn wandt,
durch das bitter Leiden sein
half er uns aus der Höllen Pein.
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5. Er spricht selber: "Kommt,
ihr Armen,
laßt mich über euch erbarmen;
kein Arzt ist dem Starken not,
sein Kunst wird an ihm gar ein Spott.
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2. Daß wir nimmer des vergessen,
gab er uns sein' Leib zu essen,
verborgen im Brot so klein,
und zu trinken sein Blut im Wein.
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6. Hättst du dir was 'konnt
erwerben,
was braucht ich für dich zu sterben?
Dieser Tisch auch dir nicht gilt,
so du selber dir helfen willt."
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3. Du sollst Gott den Vater
preisen,
daß er dich so wohl wollt speisen
und für deine Missetat
in den Tod sein' Sohn geben hat.
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7. Glaubst du das von
Herzensgrunde
und bekennest mit dem Munde,
so du bist recht wohlgeschickt,
und die Speise dein Seel erquickt.
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4. Du sollst glauben und nicht
wanken,
daß's ein Speise sei den Kranken,
den' ihr Herz von Sünden schwer
und vor Angst ist betrübet sehr. |
8. Die Frucht soll auch nicht
ausbleiben:
deinen Nächsten sollst du lieben,
daß er dein genießen kann,
wie dein Gott hat an dir getan. |
Evangelium
Joh 13,1-15
Vor dem Passafest aber
erkannte Jesus, daß seine Stunde gekommen war, daß er aus dieser Welt ginge zum
Vater; und wie er die Seinen geliebt hatte, die in der Welt waren, so liebte er
sie bis ans Ende.
Und beim Abendessen, als schon der Teufel dem Judas, Simons Sohn, dem Iskariot,
ins Herz gegeben hatte, ihn zu verraten,
Jesus aber wußte, daß ihm der Vater alles in seine Hände gegeben hatte und daß
er von Gott gekommen war und zu Gott ging,
da stand er vom Mahl auf, legte sein Obergewand ab und nahm einen Schurz und
umgürtete sich.
Danach goß er Wasser in ein Becken, fing an, den Jüngern die Füße zu waschen,
und trocknete sie mit dem Schurz, mit dem er umgürtet war.
Da kam er zu Simon Petrus; der sprach zu ihm: Herr, solltest du mir die Füße
waschen?
Jesus antwortete und sprach zu ihm: Was ich tue, das verstehst du jetzt nicht;
du wirst es aber hernach erfahren.
Da sprach Petrus zu ihm: Nimmermehr sollst du mir die Füße waschen! Jesus
antwortete ihm: Wenn ich dich nicht wasche, so hast du kein Teil an mir.
Spricht zu ihm Simon Petrus: Herr, nicht die Füße allein, sondern auch die Hände
und das Haupt!
Spricht Jesus zu ihm: Wer gewaschen ist, bedarf nichts, als daß ihm die Füße
gewaschen werden; denn er ist ganz rein. Und ihr seid rein, aber nicht alle.
Denn er kannte seinen Verräter; darum sprach er: Ihr seid nicht alle rein.
Als er nun ihre Füße gewaschen hatte, nahm er seine Kleider und setzte sich
wieder nieder und sprach zu ihnen: Wißt ihr, was ich euch getan habe?
Ihr nennt mich Meister und Herr und sagt es mit Recht, denn ich bin's auch.
Wenn nun ich, euer Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, so sollt auch
ihr euch untereinander die Füße waschen.
Ein Beispiel habe ich euch gegeben, damit ihr tut, wie ich euch getan habe.
Präfation und Schlußkollekte
wie am Sonntag Judika
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