
Quis ut
Deus? (Wer ist wie Gott?) -
Oportet autem illum regnare! (Er muß herrschen)
Gemäß
dem neutestamentlichen Brief des Judas
(V. 9) ist Michael ein Erzengel, nach Dan 10,13 „einer der ersten unter den Engelfürsten“.
Die Vorsilbe "Erz-" kommt aus dem Griechischen: "Arch-" =
Erster, Oberster, Höchster. Man findet sie u.a. auch in den Bezeichnungen:
Erzbischof, Erzdiakon, Erzdiösese, Erzväter.
In
der Bibel wird bezeugt, daß sich in der Menschheits- und Kirchengeschichte
nicht nur ein irdisches Geschehen abspielt, sondern zugleich eine
Auseinandersetzung zwischen überirdischen Mächten.
Michael
heißt: "Wer ist wie Gott?" (hebr.: Mi-ka-el = Wer-wie-Gott).
Er
gilt als der Engelfürst, der Satan und dessen Streben nach Gottgleichheit mit eben
dieser richtenden und triumphierenden Frage entgegengetreten ist: „Wer
ist wie Gott?“
"Wer
ist wie Gott?" ist ein Kampfruf gegen alle gottfeindlichen Geister und
Mächte und solche, die sich an die Stelle Gottes setzen wollen.
Satan,
der Feind Gottes und der Menschen, ruht nicht. Kann er nicht Gott besiegen,
wendet er sich gegen das Volk Gottes. Offb 12: Aus Haß und Kampf gegen Gott und
Seinen Christus wird Haß und Kampf gegen die Kirche und die Christen.
In
unseren endzeitlichen Bedrängnissen gilt es den anti-christlichen Mächten
gestärkt aus den Kraftquellen des gesamtkirchlichen bibelgemäßen Glaubens
kräftig zu widerstehen.
Im Kampf der Mächte steht
das Volk Gottes und der einzelne Christ aber nicht allein:
In
Dan 10,21 wird der Erzengel Michael als Schutzengel des Gottesvolkes und in Dan 12,1 als „der große
Engelfürst, der für das Volk Gottes eintritt“, vorgestellt.
Gott hat seinen Engeln befohlen, daß sie dich behüten auf allen deinen
Wegen.
Ps 91
Sind die Engel nicht allesamt
dienstbare Geister, ausgesandt zum Dienst um derer willen, die das Heil ererben sollen?"
Hebr 1,14
Man
kann sich daher dem Schutz der heiligen Engel Gottes anvertrauen. Vielleicht so,
wie es in Luthers Morgen- und Abendsegen geschieht, wo zu Gott gebetet wird:
Ich befehle mich, meinen Leib und meine Seele und alles in
deine Hände. Dein heiliger Engel sei mit mir, daß der böse Feind keine Macht an
mir finde.
Evangelisches Gesangbuch 815 und
852
Jedes
Glied am Leibe Christi aber ist eingeladen, einzustimmen in den Lobpreis Gottes
durch die Engel. Denn
es heißt im Psalm 103 sowohl:
Lobet den HERRN, ihr seine Engel!
als auch
Lobe den HERRN, meine Seele!
Ja
wahrlich, es ist würdig und recht / dir Herr, heiliger, allmächtiger, ewiger
Gott, immer und überall zu danken durch deinen Sohn Jesus Christus. Durch ihn
sendest du uns deine heiligen Engel / auf daß sie uns behüten und bewahren,
und wider die Mächte der Finsternis streiten. Darum preisen wir dich mit ihnen,
den Engeln und Erzengeln / mit den Mächten, Herrschaften, Reichen, Gewalten und
himmlischen Thronen / mit den Cherubim und Seraphim, mit ihnen singen auch wir
das Lied deiner Herrlichkeit.
Daß wir als
Bekennende Geistliche Gemeinschaft den Namen
des Erzengels Michael in unserem Namen führen, verpflichtet uns,
die Heils-Herrschaft Gottes, bedingungslos anzuerkennen.
"Michael" = "Wer ist wie Gott?"
ist ein Kampfruf gegen alle gottfeindlichen Mächte, die sich an die Stelle
Gottes setzen wollen.
Wer ist wie Gott? Die Antwort auf diese Frage kann nur lauten: "Niemand und nichts!"
Michael, der Fürst der Engel
und Streiter für Gott und sein Reich hat viele Siege errungen. Sein erster und
wichtigster war der über sich selbst. Nur weil er sich bedingungslos Gott
unterordnete und zum ungeteilten Dienst für Gott bereit war, vermag er die
Anliegen des Reiches Gottes zu verteidigen.
Ähnlich der Mutter Gottes verkörpert der
Erzengel in herausragender Weise zwei
Grundhaltungen, die für das menschliche Leben und die Beziehung zu Gott
entscheidend sind: Mut und Demut. Diese beiden Tugenden sind keinen Gegensätze,
sondern sie ergänzen und bedingen einander. Demut ohne Mut ist kraftlos.
Mut
ohne Demut endet im Hochmut.
Demut hat nichts mit falscher Bescheidenheit oder
gar ängstlicher Unterwürfigkeit zu tun, sondern bedeutet Realismus vor Gott.
Wir erkennen uns vor ihm als seinen Geschöpfe, die gänzlich von ihm abhängig
und völlig auf ihn angewiesen sind. Gott ist Ursprung und Ziel unseres Lebens.
Demut besagt auch, daß wir uns unserer Erlösungsbedürftigkeit bewußt sind.
Jeder Versuch der Selbsterlösung scheitert angesichts der absoluten Heiligkeit
Gottes und der menschlichen Sündhaftigkeit.
Christus muß herrschen. Wo Er nicht
herrscht, regiert Sein Widersacher. Tertium non datur. Es gibt kein Vakuum.
Wir können darum mit denen, die unsern Herrn entthronen, nicht eines Sinnes
sein.
Unsere Bitte an Gott ist: "Dein Reich komme! Denn Dein ist das Reich: Das Reich
der Wahrheit und des Lebens; das Reich der Heiligkeit und der Gnade; das Reich
der Gerechtigkeit, der Liebe und des Friedens!" |
Halleluja.
Saget unter den Heiden, daß der Herr als König herrschet vom Holze des Kreuzes.
Halleluja.
(Halleluja-Vers vom
Freitag nach Ostern)
Des Königs Fahne tritt empor;
das Kreuz steigt aus der Nacht empor
an dem das Leben für uns starb
und Leben durch den Tod erwarb. |
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Was David sah im hehren Bild,
auf Golgotha hat sich’s erfüllt;
das Kreuz ist des Erlösers Thron,
vom Kreuz herab herrscht Gottes Sohn. |
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Verwundet hing der Herr daran;
aus der durchstochnen Seite rann,
vermischt mit Wasser, heilges Blut,
zu löschen unsrer Sünden Glut. |
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Dank sei dir, o Dreifaltigkeit,
und Lob und Preis in Ewigkeit,
daß du durch Christi Kreuz und Tod
uns hast erlöst aus jeder Not. |
aus dem Hymnus "Vexilla regis" des Venantius
Fortunatus (gest. nach 600)
Wer ist wie Gott? - Niemand und nichts!
Er muß herrschen.
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