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Wenn der Johannistag nicht am 24. Juni begangen wird,
so wird er am vorhergehenden Sonntag, falls dieser Trinitatistag ist, auf
den nachfolgenden Sonntag gefeiert.
Wenn er auf einen Sonntag fällt oder verlegt
wird, so tritt sein Proprium an die Stelle des Sonntagspropriums <1. - 5.
Sonntag nach Trinitatis>.
24. Juni 2025
Liturgische Farbe:
weiß
Sechs Monate vor Weihnachten (gemäß Luk.
1,26.36), im anderen Pol des Jahres, begeht die Kirche das Gedenken an die
Geburt des Täufers, und sie feiert diesen Tag als ein Christusfest mit der
weißen Farbe, weil Johannes nicht ein christlicher Märtyrer, sondern der
Vorläufer des Herrn ist. Das Evangelium erzählt die Geschichte von der
Geburt und der Namensgebung des Johannes und fügt den Lobgesang seines
Vaters Zacharias hinzu ( der als "Benedictus" im täglichen Morgengebet der
Kirche laut wird). Als Epistel dient der Anfang des zweiten Teiles des
Jesajabuches, weil die Stimme des "Predigers in der Wüste" auf die Predigt
Johannes des Täufers gedeutet worden ist. Die
Antiphon beschreibt den
Vorläufer als den "Engel" des Herrn (nach Maleachi 3,1) und der
Psalm stellt
das Lob Gottes als das "köstliche Ding" der Torheit gegenüber, die "solches
nicht achtet".
Agende für evangelisch-lutherische Gemeinden,
Erster Band, 1962 Lutherisches Verlagshaus Berlin
Introitus
Antiphon:
Siehe, ich sende meinen Engel vor dir her, der deinen Weg vor dir bereiten
soll. |
Psalm: |
Das ist ein
köstlich Ding, dem Herren danken |
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und lobsingen deinem Namen,
du Höchster, |
des Morgens deine
Gnade |
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und des Nachts deine Wahrheit
verkündigen. |
[Herr, wie sind
deine Werke so groß, |
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deine Gedanken sind sehr tief. |
Ein Törichter
glaubt das nicht, |
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und ein Narr achtet solches
nicht. |
Die Gottlosen
grünen wie das Gras, |
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und die Übeltäter blühen alle,
bis sie vertilget werden immer und ewiglich. |
Aber du Herr,
bist der Höchste |
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und bleibest ewiglich |
Ehre sei dem Vater und dem Sohne |
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und dem Heiligen Geiste, |
wie es war im Anfang, jetzt und immerdar |
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und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. |
Kollekte
Barmherziger Gott: nimm an unser Gebet und
verleihe uns, daß wir den Weg des Heiles wandeln und also zu ihm gelangen, auf
den Johannes der Täufer gewiesen hat: zu unserm Herrn Jesu Christe, deinem Sohn
/ der mit dir und dem Heiligen Geiste lebet und regieret von Ewigkeit zu
Ewigkeit.
Epistel
Jes 40,1-8
Tröstet, tröstet mein Volk! spricht euer Gott.
Redet mit Jerusalem freundlich und predigt ihr, daß ihre Knechtschaft ein Ende
hat, daß ihre Schuld vergeben ist; denn sie hat doppelte Strafe empfangen von
der Hand des HERRN für alle ihre Sünden.
Es ruft eine Stimme: In der Wüste bereitet dem HERRN den Weg, macht in der
Steppe eine ebene Bahn unserm Gott!
Alle Täler sollen erhöht werden, und alle Berge und Hügel sollen erniedrigt
werden, und was uneben ist, soll gerade, und was hügelig ist, soll eben werden;
denn die Herrlichkeit des HERRN soll offenbart werden, und alles Fleisch
miteinander wird es sehen; denn des HERRN Mund hat's geredet.
Es spricht eine Stimme: Predige!, und ich sprach: Was soll ich predigen? Alles
Fleisch ist Gras, und alle seine Güte ist wie eine Blume auf dem Felde.
Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt; denn des HERRN Odem bläst darein. Ja,
Gras ist das Volk!
Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt, aber das Wort unseres Gottes bleibt
ewiglich.
Halleluja |
Halleluja. |
Wohl dem, der den
Herrn fürchtet, |
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der große Lust hat zu seinen
Geboten. |
Halleluja. |
Lied
Christ unser Herr zum Jordan kam (EG 202)
1. Christ, unser Herr, zum
Jordan kam
nach seines Vaters Willen;
von Sankt Johann die Taufe nahm,
sein Werk und Amt zu erfüllen.
Da wollt er stiften uns ein Bad,
zu waschen uns von Sünden,
ersäufen auch den bittern Tod
durch sein selbst Blut und Wunden,
es galt ein neues Leben.
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5. Sein Jünger heißt der Herre
Christ:
Geht hin, all Welt zu lehren,
daß sie verlorn in Sünden ist,
sich soll zur Buße kehren;
wer glaubet und sich taufen läßt,
soll dadurch selig werden;
ein neugeborner Mensch er heißt,
der nicht mehr könne sterben,
das Himmelreich soll erben.
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2. So hört und merket alle wohl,
was Gott selbst Taufe nennet,
und was ein Christe glauben soll,
der sich zu ihm bekennet.
Gott spricht und will, daß Wasser sei,
doch nicht allein schlicht Wasser,
sein heiligs Wort ist auch dabei
mit reichem Geist ohn Maßen:
der ist allhier der Täufer.
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6. Wer nicht glaubt dieser
großen Gnad,
der bleibt in seinen Sünden
und ist verdammt zum ewgen Tod
tief in der Höllen Grunde.
Nichts hilft sein eigen Heiligkeit,
all sein Tun ist verloren,
die Erbsünd macht's zur Nichtigkeit,
darin er ist geboren,
vermag sich selbst nicht helfen.
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3. Solchs hat er uns gezeiget
klar
mit Bildern und mit Worten.
Des Vaters Stimm man offenbar
daselbst am Jordan hörte;
er sprach: "Das ist mein lieber Sohn,
an dem ich hab Gefallen;
den will ich euch befohlen han,
daß ihr ihn höret alle
und folget seinem Lehren."
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7. Das Aug allein das Wasser
sieht,
wie Menschen Wasser gießen;
der Glaub im Geist die Kraft versteht
des Blutes Jesu Christi;
und ist vor ihm ein rote Flut,
von Christi Blut gefärbet,
die allen Schaden heilen tut,
von Adam her geerbet,
auch von uns selbst begangen.
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4. Auch Gottes Sohn hier selber
steht
in seiner zarten Menschheit,
der Heilig Geist herniederfährt
in Taubenbild verkleidet,
daß wir nicht sollen zweifeln dran:
wenn wir getaufet werden,
all drei Person' getaufet han,
dadurch bei uns auf Erden
zu wohnen sich begeben. |
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Evangelium
Lk 1,57-68[-80]
Für Elisabeth kam die Zeit, daß sie gebären
sollte; und sie gebar einen Sohn.
Und ihre Nachbarn und Verwandten hörten, daß der Herr große Barmherzigkeit
an ihr getan hatte, und freuten sich mit ihr.
Und es begab sich am achten Tag, da kamen sie, das Kindlein zu beschneiden,
und wollten es nach seinem Vater Zacharias nennen.
Aber seine Mutter antwortete und sprach: Nein, sondern er soll Johannes
heißen.
Und sie sprachen zu ihr: Ist doch niemand in deiner Verwandtschaft, der so
heißt.
Und sie winkten seinem Vater, wie er ihn nennen lassen wollte.
Und er forderte eine kleine Tafel und schrieb: Er heißt Johannes. Und sie
wunderten sich alle.
Und sogleich wurde sein Mund aufgetan und seine Zunge gelöst, und er redete
und lobte Gott.
Und es kam Furcht über alle Nachbarn; und diese ganze Geschichte wurde
bekannt auf dem ganzen Gebirge Judäas.
Und alle, die es hörten, nahmen's zu Herzen und sprachen: Was meinst du,
will aus diesem Kindlein werden? Denn die Hand des Herrn war mit ihm.
Und sein Vater Zacharias wurde vom heiligen Geist erfüllt, weissagte und
sprach:
Gelobt sei der Herr, der Gott Israels! Denn er hat besucht und erlöst sein
Volk
und hat uns aufgerichtet eine Macht des Heils im Hause seines Dieners David
- wie er vorzeiten geredet hat durch den Mund seiner heiligen Propheten -,
daß er uns errettete von unsern Feinden und aus der Hand aller, die uns
hassen,
und Barmherzigkeit erzeigte unsern Vätern und gedächte an seinen heiligen
Bund
und an den Eid, den er geschworen hat unserm Vater Abraham, uns zu geben,
daß wir, erlöst aus der Hand unsrer Feinde,
ihm dienten ohne Furcht unser Leben lang in Heiligkeit und Gerechtigkeit vor
seinen Augen.
Und du, Kindlein, wirst ein Prophet des Höchsten heißen. Denn du wirst dem
Herrn vorangehen, daß du seinen Weg bereitest
und Erkenntnis des Heils gebest seinem Volk in der Vergebung ihrer Sünden,
durch die herzliche Barmherzigkeit unseres Gottes, durch die uns besuchen
wird das aufgehende Licht aus der Höhe,
damit es erscheine denen, die sitzen in Finsternis und Schatten des Todes,
und richte unsere Füße auf den Weg des Friedens.
Und das Kindlein wuchs und wurde stark im Geist. Und er war in der Wüste bis
zu dem Tag, an dem er vor das Volk Israel treten sollte.
Präfation
Wahrhaft würdig und recht, billig und
heilsam ists / daß wir dir, heiliger Herr, allmächtiger Vater, ewiger Gott /
allezeit und allenthalben Dank sagen / durch Christum, unsern Herren. Den
Johannes der Täufer bezeugt hat / daß er sei das wahre Lamm Gottes / für der
Welt Sünde gopfert.
Durch welchen deine Majestät loben die Engel / anbeten die Herrschaften /
fürchten die Mächte; die Himmel und aller Himmel Kräfte samt den seligen
Seraphim / mit einhelligem Jubel dich preisen. Mit ihnen laß auch unsre Stimmen
uns vereinen / und anbetend ohn Ende lobsingen:
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