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Der gemeinsame Buß- und Bettag wird am
Mittwoch nach dem Vorletzten Sonntag des Kirchenjahres begangen.
19. November
2025
Liturgische Farbe:
Violett
Bild: Gregorio Dominguez
Als
Introitus wird
wie am 22. Sonntag nach Trinitatis der
Bußpsalm 130 gebetet, als Lied die Umdichtung dieses
Psalms vorn Michael Weiße gesungen. Das
Evangelium
des Tages bringt entweder die Bußpredigt Johannes des Täufers oder die Rede
Jesu, in der der Herr seinen Jüngern die unfruchtbare Frage nach dem Warum
verweist und zugleich den Ernst der befristeten Geduld Gottes aufs Gewissen
legt. Die Epistel enthält als Kern das Wort des
Apostels: "Du kannst dich nicht entschuldigen."
Agende für evangelisch-lutherische Gemeinden,
Erster Band, 1962 Lutherisches Verlagshaus Berlin
Die Sequenz "Diës iræ"
Introitus
wie am
22. Sonntag nach
Trinitatis <ohne Kürzungen>
Kollekte
Herr Gott, himmlischer Vater ,
der du nicht Lust hast an der armen Sünder Tode, lässest sie auch nicht gern
verderben, sondern willst, daß sie bekehrt werden und leben; wir bitten dich
herzlich, du wollest die wohlverdiente Strafe unsrer Sünde gnädig abwenden und
zu unserer Besserung deine Barmherzigkeit verliehen.
Durch unsern Herrn Jesum Christum,
Deinen Sohn / der mit dir und dem Heiligen Geiste lebet und regieret von
Ewigkeit zu Ewigkeit.
Epistel
Röm 2,1-11
Du kannst dich nicht entschuldigen, o Mensch, wer du auch bist, der du
richtest. Denn worin du den andern richtest, verdammst du dich selbst, weil
du ebendasselbe tust, was du richtest.
Wir wissen aber, daß Gottes Urteil recht ist über die, die solches tun.
Denkst du aber, o Mensch, der du die richtest, die solches tun, und tust
auch dasselbe, daß du dem Urteil Gottes entrinnen wirst?
Oder verachtest du den Reichtum seiner Güte, Geduld und Langmut? Weißt du
nicht, daß dich Gottes Güte zur Buße leitet?
Du aber mit deinem verstockten und unbußfertigen Herzen häufst dir selbst
Zorn an auf den Tag des Zorns und der Offenbarung des gerechten Gerichtes
Gottes,
der einem jeden geben wird nach seinen Werken:
ewiges Leben denen, die in aller Geduld mit guten Werken trachten nach
Herrlichkeit, Ehre und unvergänglichem Leben;
Ungnade und Zorn aber denen, die streitsüchtig sind und der Wahrheit nicht
gehorchen, gehorchen aber der Ungerechtigkeit;
Trübsal und Angst über alle Seelen der Menschen, die Böses tun, zuerst der
Juden und ebenso der Griechen;
Herrlichkeit aber und Ehre und Frieden allen denen, die Gutes tun, zuerst
den Juden und ebenso den Griechen.
Denn es ist kein Ansehen der Person vor Gott.
Lied
Aus tiefer Not laßt uns zu Gott (EG 144)
1. Aus tiefer Not laßt uns zu
Gott
von ganzem Herzen schreien,
bitten, daß er aus seiner Gnad
uns woll vom Übel befreien
und alle Sünd und Missetat,
die unser Fleisch begangen hat,
als Vater uns verzeihen.
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5. Wir opfern uns dir arm und
bloß,
durch Reue tief geschlagen;
o nimm uns auf in deinen Schoß
und laß uns nicht verzagen.
O hilf, daß wir getrost und frei
ohn arge List und Heuchelei
dein Joch zum Ende tragen.
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2. O Gott und Vater, sieh doch an
uns Armen und Elenden,
die wir sehr übel han getan
mit Herzen, Mund und Händen;
verleih uns, daß wir Buße tun
und sie in Christus, deinem Sohn,
zur Seligkeit vollenden.
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6. Sprich uns durch deine Boten
zu,
gib Zeugnis dem Gewissen,
stell unser Herz durch sie zur Ruh,
tu uns durch sie zu wissen,
wie Christus vor deim Angesicht
all unsre Sachen hab geschlicht':
den Trost laß uns genießen.
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3. Zwar unsre Schuld ist groß und
schwer,
von uns nicht auszurechnen;
doch dein Barmherzigkeit ist mehr,
die kein Mensch kann aussprechen:
die suchen und begehren wir
und hoffen, du läßt es an dir
uns nimmermehr gebrechen.
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7. Erhalt in unsers Herzens Grund
deinen göttlichen Samen
und hilf, daß wir den neuen Bund
in deines Sohnes Namen
vollenden in aller Wahrheit,
also der Krone der Klarheit
teilhaftig werden. Amen.
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4. Du willst nicht, daß der
Sünder sterb
und zur Verdammnis fahre,
sondern daß er dein Gnad erwerb
und sich darin bewahre;
so hilf uns nun, o Herre Gott,
auf daß uns nicht der ewge Tod
in Sünden widerfahre. |
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Evangelium
Lk 13,1-9
Es kamen aber einige, die berichteten Jesus von den Galiläern, deren Blut
Pilatus mit ihren Opfern vermischt hatte.
Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Meint ihr, daß diese Galiläer mehr
gesündigt haben als alle andern Galiläer, weil sie das erlitten haben?
Ich sage euch: Nein; sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle auch
so umkommen.
Oder meint ihr, daß die achtzehn, auf die der Turm in Siloah fiel und
erschlug sie, schuldiger gewesen sind als alle andern Menschen, die in
Jerusalem wohnen?
Ich sage euch: Nein; sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle auch
so umkommen.
Er sagte ihnen aber dies Gleichnis: Es hatte einer einen Feigenbaum, der war
gepflanzt in seinem Weinberg, und er kam und suchte Frucht darauf und fand
keine.
Da sprach er zu dem Weingärtner: Siehe, ich bin nun drei Jahre lang gekommen
und habe Frucht gesucht an diesem Feigenbaum und finde keine. So hau ihn ab!
Was nimmt er dem Boden die Kraft?
Er aber antwortete und sprach zu ihm: Herr, laß ihn noch dies Jahr, bis ich
um ihn grabe und ihn dünge;
vielleicht bringt er doch noch Frucht; wenn aber nicht, so hau ihn ab.
oder:
Mt 3,1-12
Zu der Zeit kam Johannes der Täufer und
predigte in der Wüste von Judäa
und sprach: Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!
Denn dieser ist's, von dem der Prophet Jesaja gesprochen und gesagt hat: "Es ist
eine Stimme eines Predigers in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg und macht
eben seine Steige!"
Er aber, Johannes, hatte ein Gewand aus Kamelhaaren an und einen ledernen Gürtel
um seine Lenden; seine Speise aber waren Heuschrecken und wilder Honig.
Da ging zu ihm hinaus die Stadt Jerusalem und ganz Judäa und alle Länder am
Jordan
und ließen sich taufen von ihm im Jordan und bekannten ihre Sünden.
Als er nun viele Pharisäer und Sadduzäer sah zu seiner Taufe kommen, sprach er
zu ihnen: Ihr Schlangenbrut, wer hat denn euch gewiß gemacht, daß ihr dem
künftigen Zorn entrinnen werdet?
Seht zu, bringt rechtschaffene Frucht der Buße!
Denkt nur nicht, daß ihr bei euch sagen könntet: Wir haben Abraham zum Vater.
Denn ich sage euch: Gott vermag dem Abraham aus diesen Steinen Kinder zu
erwecken.
Es ist schon die Axt den Bäumen an die Wurzel gelegt. Darum: jeder Baum, der
nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen.
Ich taufe euch mit Wasser zur Buße; der aber nach mir kommt, ist stärker als
ich, und ich bin nicht wert, ihm die Schuhe zu tragen; der wird euch mit dem
heiligen Geist und mit Feuer taufen.
Er hat seine Worfschaufel in der Hand; er wird seine Tenne fegen und seinen
Weizen in die Scheune sammeln; aber die Spreu wird er verbrennen mit
unauslöschlichem Feuer.
Schlußkollekte |
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Wir haben einen Gott, der da
hilft,
und den Herren, der vom Tode errettet. |
Wir danken dir,
allmächtiger Herre Gott, daß du uns durch diese heilsame Gabe hast
erquicket: und bitten deine Barmherzigkeit / hilf uns, daß wir deine
väterliche Zucht und Rute annehmen, uns im Kreuz und Leiden willig üben
und durch dein heiliges Sakrament gestärkt und getröstet im Glauben
wachsen und zunehmen.
Durch unsern Herrn Jesum Christum, Deinen Sohn / der mit Dir in der
Einheit des Heiligen Geistes lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. |
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