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27. Oktober 2024
Liturgische Farbe:
grün
Bild: Gregorio Dominguez
Das Gleichnis vom "Schalksknecht" (im
Evangelium des Tages) mahnt uns daran, wie sehr wir alle in Gottes Schuld
stehen und wie wenige wir dies in unserem Verhältnis untereinander vergessen
dürfen. Darum wird der Gottesdienst an diesem Tage mit eine
Bußpsalm
begonnen, und darum fleht auch das Lied: "Erbarm dich deiner bösen Knecht,
wir bitten Gnad und nicht das Recht". Der
Halleluja-Vers ist gleichsam die
tröstliche Antwort. Die Bitte der Kollekte, daß um Gottes Barmherzigkeit
willen "auch wir unsern Brüdern willig vergeben" folgt unmittelbar aus dem
Evangelium. - Die
Epistel (die erste von zwei Lesungen aus dem Philipperbrief) spricht umgekehrt den freudigen Dank des Apostels aus für
die Gnade, deren seine Gemeinde teilhaftig geworden ist, und die Zuversicht,
daß Gott sein gutes Werk vollenden wird.
Agende für evangelisch-lutherische Gemeinden,
Erster Band, 1962 Lutherisches Verlagshaus Berlin
Introitus
Antiphon:
So du willst, Herr, Sünde zurechnen,
Herr wer wird bestehen? Denn bei dir ist die Vergebung, daß man dich
fürchte. |
Psalm: |
[Aus der Tiefe
rufe ich, Herr zu dir. Herr höre meine Stimme. |
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laß deine Ohren merken auf
die Stimme meines Flehens. |
So du willst, Herr, Sünde zurechnen, Herr wer wird bestehen? |
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Denn bei dir ist die Vergebung, daß man dich
fürchte.] |
Ich harre des
Herrn, meine Seele harret, |
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und ich hoffe auf sein Wort. |
Meine Seele
wartet auf den Herren, |
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von einer Morgenwache bis zur
andern. |
Israel, hoffe auf
den Herrn, denn bei dem
Herrn ist die Gnade |
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und viel Erlösung bei ihm. |
Und er wird Israel erlösen |
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aus allen seinen Sünden. |
von einer |
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und dem Heiligen Geiste, |
wie es war im Anfang, jetzt und immerdar |
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und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. |
B wie am
14. oder
20. Sonntag nach Trinitatis
Kollekte
Allmächtiger, ewiger Gott, der du uns reichlich und
täglich alle unsere Sünde vergibst: gib uns den Heiligen Geist, daß er deine
Barmherzigkeit in unsere Herzen schreibe / damit auch wir unsern Brüdern willig
vergeben.
Durch unsern Herrn Jesum Christum, Deinen Sohn / der mit
dir und dem Heiligen Geiste lebet und regieret von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Epistel
Phil 1,3-11
Ich danke meinem Gott, sooft ich euer gedenke -
was ich allezeit tue in allen meinen Gebeten für euch alle, und ich tue das
Gebet mit Freuden -,
für eure Gemeinschaft am Evangelium vom ersten Tage an bis heute;
und ich bin darin guter Zuversicht, daß der in euch angefangen hat das gute
Werk, der wird's auch vollenden bis an den Tag Christi Jesu.
Wie es denn recht und billig ist, daß ich so von euch allen denke, weil ich euch
in meinem Herzen habe, die ihr alle mit mir an der Gnade teilhabt in meiner
Gefangenschaft und wenn ich das Evangelium verteidige und bekräftige.
Denn Gott ist mein Zeuge, wie mich nach euch allen verlangt von Herzensgrund in
Christus Jesus.
Und ich bete darum, daß eure Liebe immer noch reicher werde an Erkenntnis und
aller Erfahrung,
so daß ihr prüfen könnt, was das Beste sei, damit ihr lauter und unanstößig seid
für den Tag Christi,
erfüllt mit Frucht der Gerechtigkeit durch Jesus Christus zur Ehre und zum Lobe
Gottes.
Halleluja |
Halleluja. |
Der Herr heilet,
die zerbrochenen Herzens sind, |
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und verbindet ihre Schmerzen. |
Halleluja. |
Lied
Nimm von uns, Herr, du treuer Gott (EG 146)
1. Nimm von uns, Herr, du treuer
Gott,
die schwere Straf und große Not,
die wir mit Sünden ohne Zahl
verdienet haben allzumal.
Behüt vor Krieg und teurer Zeit,
vor Seuchen, Feu'r und großem Leid. |
4. Gedenk an deines Sohnes Tod,
sieh an sein heilig Wunden rot.
Die sind ja für die ganze Welt
die Zahlung und das Lösegeld.
Des trösten wir uns allezeit
und hoffen auf Barmherzigkeit.
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2. Erbarm dich deiner bösen
Knecht,
wir flehn um Gnad und nicht um Recht;
denn so du, Herr, den rechten Lohn
uns geben wolltst nach unserm Tun,
so müßt die ganze Welt vergehn
und könnt kein Mensch vor dir bestehn.
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5. Leit uns mit deiner rechten
Hand
und segne unser Stadt und Land;
gib uns allzeit dein heilig Wort,
behüt vors Teufels List und Mord;
ein selig End wollst uns verleihn,
auf daß wir ewig bei dir sein.
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3. Ach Herr Gott, durch die
Treue dein
mit Trost und Rettung uns erschein.
Beweis an uns dein große Gnad
und straf uns nicht auf frischer Tat,
wohn uns mit deiner Güte bei,
dein Zorn und Grimm fern von uns sei. |
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Evangelium
Mt 18,23-35
Das Himmelreich gleicht einem König, der mit seinen Knechten abrechnen wollte.
Und als er anfing abzurechnen, wurde einer vor ihn gebracht, der war ihm
zehntausend Zentner Silber schuldig.
Da er's nun nicht bezahlen konnte, befahl der Herr, ihn und seine Frau und seine
Kinder und alles, was er hatte, zu verkaufen und damit zu bezahlen.
Da fiel ihm der Knecht zu Füßen und flehte ihn an und sprach: Hab Geduld mit
mir; ich will dir's alles bezahlen.
Da hatte der Herr Erbarmen mit diesem Knecht und ließ ihn frei, und die Schuld
erließ er ihm auch.
Da ging dieser Knecht hinaus und traf einen seiner Mitknechte, der war ihm
hundert Silbergroschen schuldig; und er packte und würgte ihn und sprach:
Bezahle, was du mir schuldig bist!
Da fiel sein Mitknecht nieder und bat ihn und sprach: Hab Geduld mit mir; ich
will dir's bezahlen.
Er wollte aber nicht, sondern ging hin und warf ihn ins Gefängnis, bis er
bezahlt hätte, was er schuldig war.
Als aber seine Mitknechte das sahen, wurden sie sehr betrübt und kamen und
brachten bei ihrem Herrn alles vor, was sich begeben hatte.
Da forderte ihn sein Herr vor sich und sprach zu ihm: Du böser Knecht! Deine
ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich gebeten hast;
hättest du dich da nicht auch erbarmen sollen über deinen Mitknecht, wie ich
mich über dich erbarmt habe?
Und sein Herr wurde zornig und überantwortete ihn den Peinigern, bis er alles
bezahlt hätte, was er ihm schuldig war.
So wird auch mein himmlischer Vater an euch tun, wenn ihr einander nicht von
Herzen vergebt, ein jeder seinem Bruder.
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