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Weder die Politiker noch die
„Macher“ der öffentlichen Meinung fragen: Warum haben wir zu wenig Kinder, was
sind die Folgen und was müssen wir jetzt tun?
Von Bischof Andreas Laun
Salzburg (kath.net)
Aus dem Salzburger Zoo ist ein Gepard entkommen! Aufregung und
auch Angst waren die Folgen. Man fragte, wo die große Katze sein könnte, wie
gefährlich sie sei und wie sie einzufangen wäre.
Ich stelle mir vor, man würde den Kindern der ersten
Volksschul-Klasse die Aufgabe geben, zu dem entkommenen Geparden ihre Meinung zu
sagen! Ich gehe jede Wette ein, die Kinder würden zuerst über den Geparden
reden, dann über das Loch, durch das er entkommen konnte und schließlich
darüber, dass ,man ihn einfangen und das Loch zumachen muss.
Also nur drei kleine Denkschritte: Was ist geschehen? Wie konnte
es geschehen und was kann man jetzt tun! „Babyleicht“, würden Kinder sagen!
Szenenwechsel: Politiker reden immer öfter von der
„demographischen Entwicklung“ und machen dazu ein besorgtes Gesicht, als ob sie
sich ihrer Verantwortung voll bewusst wären und die Sorge schwer auf ihnen
lastete! Aber ich habe nach der Feststellung des Faktums noch keinen einzigen
Politiker die zweite und dritte Kinder-Fragen stellen hören, die Frage nach dem
„Loch des Geparden“ und wie man es „schließen“ kann. Das heißt: Weder die
Politiker noch die „Macher“ der öffentlichen Meinung fragen: Warum haben wir zu
wenig Kinder, was sind die Folgen und was müssen wir jetzt tun? Wenn ein
Flugzeug abstürzt, sucht man akribisch nach der Ursache, sucht den Flugschreiber
in Meerestiefen und tut alles, um die Ursache des Unglücks einmal für immer zu
bannen!
Angesichts des immer dramatischeren Kindermangels geschieht bei
uns nichts dergleichen, obwohl die Antwort auch bei Kindern abzufragen wären:
Wir haben keine Kinder, weil wir keine Kinder wollen, weil wir Kinder
verhindern, weil wir Kinder töten und weil wir es den Familien, die Kinder haben
möchten, so schwer wie möglich machen, sie aufzuziehen:
Den Familien geben wir zu wenig Geld und nehmen ihnen so die
Freiheit, selbst zu entscheiden, was für ihre Kinder und für die Mütter gut ist.
Stattdessen „verstaatlicht“ man die Kinder hinein in Kinderkrippen und
finanziert diese mit den Steuern, die die in die Erwerbsarbeit gezwungenen
Frauen erarbeiten müssen - für die Pflege ihrer eigenen Kinder durch Fremde,
obwohl viele Mütter, vielleicht sogar die Mehrheit, diese Aufgabe besser,
billiger, und lieber selbst übernehmen würden!
Zu allem Überdruss lassen sich viele Opfer auch noch einreden,
was sie denken „müssen“ und nennen es dann „ihre Meinung“ und „gute
Frauenpolitik“ - wie Sklaven, die ihre Ketten zu loben gelernt haben!
Und was die Mehrzahl der Politiker betrifft und ihr Problem mit
der „demographischen Entwicklung“, ihnen muss man sagen: Ihr Heuchler, das
Problem mit dem Geparden versteht ihr und löst es auch, aber angesichts des
Kindermangels seid ihr ratlos? Geht zu den Kindern und lasst es euch erklären!
Auch Blindheit kann sündhaft sein, und es ist kein Trost zu sehen, dass es diese
Sünde schon zur Zeit Jesu gab: „Ihr Heuchler! Das Aussehen der Erde und des
Himmels könnt ihr deuten. Warum könnt ihr dann die Zeichen dieser Zeit nicht
deuten? Warum findet ihr nicht schon von selbst das rechte Urteil?“ (Luk 12,
56-57).
Quellen:
kath.net
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