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Nachfolgend bringen wir einige Auszüge aus
Die Anbetung der Weiblichkeit
Gottes und das Bilderverbot
Dogmatische Beurteilung der „Bibel in gerechter Sprache
von Prof. Dr. Reinhard Slenczka:
Hier
finden Sie den vollständigen Text
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„Das göttliche Wort verbietet von
vornherein, Gott mit dem gleichzusetzen, was Menschen in ihrer Erfahrung
erkennen. Jeder Versuch der Vernunft, das Wesen Gottes mit dem natürlichen
Vorstellungsvermögen zu erfassen, macht aus Gott einen Götzen, jedoch verkündigt
ihn nicht“ Gregor von Nyssa (335-394).
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In der „Bibel in gerechter
Sprache“ werden nun durchgehend die Gottesbezeichnungen durch weibliche
Ausdrücke verändert oder ersetzt. Dies berührt jedoch nicht nur die Übersetzung
von Texten, sondern tiefgreifend auch den Vollzug der Begegnung mit Gott im
Gottesdienst, im Bekenntnis und Zeugnis sowie im Gebetsleben von Christen. Es
geht um die Offenbarung und Anbetung des wahren Gottes. Dies ist das sehr ernst
zu nehmende Problem bei dieser Bibelausgabe, die man nicht als Übersetzung,
sondern als ideologische Textveränderung bezeichnen muß.
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Es geht vielmehr um die
Grundsatzfrage, ob die Heiligen Schriften Alten und Neuen Testaments als Wort
ein und desselben Dreieinigen Gottes erkannt werden oder als Hervorbringungen
menschlicher Geistes- und Religionsgeschichte. Gott ist dann nicht das Subjekt,
das sich in seinem Wort offenbart und auf diese Weise angeredet und verkündigt
werden kann, sondern die Gottesbezeichnungen werden aus menschlichen
Erfahrungen, Bedürfnissen und Ideologien, die wandelbar und durch die jeweilige
Situation bedingt sind, auf Gott übertragen.
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Unter drei Themenkreisen werden durch diese
Übersetzung Wortlaut und Inhalt der Heiligen Schriften Alten und Neuen
Testamentes tiefgreifend und ausgehend von aktuellen gesellschaftspolitischen
Forderungen und Ideologien verändert.
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Daß sich kein Jude bereit gefunden
hat, an diesem Projekt mitzuarbeiten, wird zwar von den Herausgebern als Defizit
bezeichnet, dürfte jedoch nach Lage der Dinge durchaus verständlich sein.
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Wo von Sünde und Gnade nicht mehr
klar geredet werden kann, verkommt das Evangelium.
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Der Ruf zur Buße angesichts des kommenden
Gerichts wird verwässert zu einer "Wellness"-Theologie, wie sie leider von
manchen Kanzeln tönt. In dieser Hinsicht folgt die Übersetzung eben auch den
Wünschen und Forderungen der Zeit.
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Die Verehrung weiblicher Gottheiten
ist in der multikulturellen Umwelt des Alten wie des Neuen Testaments etwas
völlig Normales, daher erwächst daraus auch immer wieder eine Versuchung für das
Volk Gottes des alten wie des neuen Bundes. ...Was die feministische Ideologie
heute als etwas scheinbar Neues verbreitet, ist im Grunde eine ständig
wiederkehrende Erscheinung in der Geschichte der Religionen.
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Damit kommen wir zu dem
entscheidenden Eingriff in den Textbestand der biblischen Schriften, daß
durchgehend die biblischen Gottesbezeichnungen durch weibliche Bezeichnungen
ergänzt oder ersetzt werden. Das geschieht unter der Voraussetzung, daß Gott
nicht das Subjekt in seinem Wort ist, sondern Objekt und Produkt menschlicher
Vorstellungen, Bedürfnisse und Erfahrungen. Allerdings muß gleich darauf
hingewiesen werden, daß diese Erscheinung keineswegs auf dieses Projekt
beschränkt ist, sondern, ob man das will oder nicht, in der protestantischen
Theologie sehr weit bis zur unreflektierten Selbstverständlichkeit verbreitet
ist.
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Ebenso wird das Problem, das hier auf die
Gemeinde zukommt, bei dem Tauf- und Missionsbefehl von Mt 28, 17-20 deutlich,
wo es nun heißt: „Die elf Jünger wanderten nach Galiläa auf den
Berg, auf den Jesus sie hingewiesen hatte. Und als sie ihn sahen, huldigten
sie ihm, einige aber zweifelten. Jesus trat heran und sprach zu ihnen: ‚Gott
hat mir alle Macht im Himmel und auf der Erde gegeben. Macht euch auf den Weg
und lasst alle Völker mitlernen. Taucht sie ein in den Namen Gottes, Vater und
Mutter für alle, des Sohnes und der heiligen Geistkraft. Und lehrt sie, alles,
was ich euch aufgetragen habe, zu tun. Und seht: Ich bin alle Tage bei euch,
bis Zeit und Welt vollendet sind’.“ Auch dies ist ein Text, der nicht nur
jedem Christen im Ohr, ja im Herzen liegt, der aber durch die Taufe eine
konstitutive Bedeutung und Wirkung für das Entstehen und Bestehen der
christlichen Gemeinde für alle Zeiten hat. Wird eine Taufe mit diesen
Einsetzungsworten gespendet, dann ist sie unwirksam und ungültig.
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In der Erläuterung zu „taufen“ wird dazu glatt
behauptet, „dass ohne Taufe kein Heil bei Gott zu finden sei, ist ein
Gedanke, der dem NT fremd ist, aber in einigen Handschriften später
eingetragen wurde“. Man fasst sich bei solcher Unkenntnis unwillkürlich an
den Kopf und fragt sich, welchen Unfug solche Theologen, denen einfachste
Grundkenntnisse fehlen, in einer Gemeinde anstellen.
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An solchen Kernstellen wie
Vaterunser und Taufe zeigt sich nun, wie es durch die schon philologisch an
keiner Stelle zu rechtfertigende Eintragung weiblicher Elmente in die
Gottesbezeichnung zu einer tiefgreifenden Veränderung, ja sogar Aufhebung des
gesamten in der Selbstoffenbarung des Dreieinigen Gottes begründeten
christlichen Glaubens kommt.
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Zu diesem durchgehenden Befund mit
der Verweiblichung von Gottesbezeichnungen ist zu sagen, daß keine davon
philologisch zu belegen ist Das aber bedeutet, es handelt sich nicht um eine
Übersetzung des Urtextes, sondern um eine Textveränderung. Der entsprechende
Teil der Einleitung lässt erkennen, wie man sich windet, um diese
einschneidenden Eingriffe in den Text zu begründen.
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Diese Texte zu lesen oder gar
vorzulesen, ist ein Ding der Unmöglichkeit, was wohl auch von den Urhebern
gesehen wird, wenn sie raten: „Wegen der Anpassung der grammatischen Bezüge
empfiehlt sich bei öffentlichem Vorlesen eine Probelesung“. Zu deutsch: der
Text ist weder lesbar noch vorlesbar; er dient lediglich als Demonstration für
eine bestimmte Ideologie.
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Gerade wo die Eliminierung von
antijudaistischen Anklängen eines der drei Hauptanliegen dieses Textes ist, muß
man mit Entsetzen feststellen, daß dieses ganze Unternehmen gerade in seinem
Kern tiefgreifend antijudaistisch ist. Nicht nur orthodoxe Juden werden
mit Abscheu auf das reagieren, was sie hier in ihren Heiligen Schriften
vorgesetzt bekommen. In gleicher Weise ist es auch antichristlich.
...Wenn evangelische Christen nicht in gleicher Weise wie Juden und Moslems
darauf reagieren, dann wird das wohl daran liegen, daß jedes Gefühl für die
Heiligkeit des Namens Gottes und für seine Offenbarung in seinem Wort verloren
gegangen ist, weil man die Heiligen Schriften lediglich als geschichtsbedingte
Formulierung von Theologien ansieht, und dazu rechnen auch die
Gottesnamen. Gerade deshalb muß man sich klar machen, daß auf diese Weise die
Selbstoffenbarung des Dreieinigen Gottes als Vater, Sohn und Heiliger Geist, ...
bis in die Wurzeln zerstört worden ist.
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Diese theologisch wie philologisch falsche Übersetzung kann
man nur mit einem Gemälde von Rembrandt vergleichen, auf das irgendjemand
seine politischen Parolen mit Sprühfarben geschmiert hat.
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Dies hat überhaupt nichts mehr mit
dem Urtext zu tun, sondern das ist ein gesellschaftspolitisches Pamphlet, in dem
die Grundlagen des Christusbekenntnisses aufgehoben sind.
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Wenn man sich vor Augen führt, wie
mit diesen falschen Übersetzungen das unterschiedene Sein Gottes nicht nur
aufgehoben, sondern durch weibliche Elemente aus der menschlichen Erfahrungswelt
verändert und ersetzt wird, dann wir deutlich, daß damit der „magnus
consensus“ mit der alten Kirche und der gesamten rechtgläubigen
Christenheit, der in CA I ausdrücklich betont und sorgfältig nachgewiesen wird,
durchweg willkürlich zerbrochen ist.
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Wenn man nun vor Augen hat, in welcher Weise in dieser Ausgabe
der Heiligen Schriften die Namen Gottes verändert und durch andere ersetzt
worden sind, dann ist zunächst festzustellen, dass durchgehend Übertragungen
aus dem Bereich von Gottes Schöpfung vorgenommen worden sind. Auf diese Weise
schafft sich der Mensch einen Gott nach seinem eigenen Bildnis.
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Allerdings muß man auch sehen, wie bei diesen
Veränderungen und Ersetzungen in den Gottesnamen die Personalität des
Dreieinigen Gottes aufgelöst wird in Begegnungen, Gefühle und Erfahrungen, wie
es das Kennzeichen aller Gnosis ist. Gott wird entmachtet, indem er seiner
Herrschaft beraubt wird, nach der er Schöpfer, Erhalter, Richter und Retter der
Welt und aller Menschen ist, den wir als solchen „über alle Dinge fürchten,
lieben und vertrauen“ sollen.
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Nach meiner Einsicht kommt es jedoch
in erster Linie darauf an zu sehen, was an diesem Projekt symptomatisch ist für
das, was bei uns in Theologie und Kirche weit verbreitet ist. Kirchenleitungen,
die dieses Projekt unterstützt haben und weiterhin fördern, müssen sich
vorwerfen lassen, daß sie damit die Kirche und den christlichen Glauben
zerstören. Wie jedoch nichts ohne Gottes Willen geschieht, so sollte uns auch
diese Bibelausgabe die Augen öffnen für das, was wir in der Lehre und daher
weithin auch im Gottesdienst einfach verloren haben. Dies aber ist keineswegs
eine Frage theologischer Richtungen und Schulen, sondern des theologischen
Grundwissens. Die ernste Frage zur Prüfung von uns selbst ist, ob der Dreieinige
Gott, den wir bekennen, anbeten und verkündigen, nur ein Gedankenprodukt von
Theologen ist, oder ob er sich selbst in seinem Wort der Heiligen Schriften
Alten und Neuen Testaments offenbart, zu uns spricht und an uns und dieser Welt
handelt.
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