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• Was glauben die anderen? Alle 17 Sätze sind wörtliche Zitate. Zusammengestellt von Herrn Prof. Dr. Vinzenz Pfnür
(1) "Verworfen sei, wer sagt, der Mensch könne durch seine Werke, die durch die Kräfte der Natur oder durch die Lehre des Gesetzes geschehen, ohne die durch Jesus Christus gegebene göttliche Gnade vor Gott gerechtfertigt werden." (2) "Der Mensch wird nicht allein durch den Glauben, sondern auch durch die Werke gerechtfertigt, weil gewiß die gerecht erklärt werden, die Glauben und gute Werke haben. Denn die guten Werke in den Heiligen sind, wie gesagt, Gerechtigkeit und gefallen wegen des Glaubens." (3) "Dieser Glaube, von dem die Rede ist, entsteht in der Buße, und muß unter guten Werken, unter Anfechtungen und Gefahren gestärkt werden und wachsen." (4) "Mit allem, was man Gutes tut, mit Fasten und mit Beten, und was man tun oder lassen mag, kann man Gott die Schuld der Sünde nicht abgelten." (5) "Der Getaufte kann, auch wenn er wollte, sein Heil nicht verlieren, weil keine Sünden ihn verdammen können, außer der Unglaube."
(6) Sie verurteilen die ... , die sagen: Wer einmal gerechtfertigt ist, kann den Hl. Geist nicht mehr verlieren. (7) Wenn jemand die Liebe nachläßt, so behält er, auch wenn er großen Glauben hat, diesen nicht, er behält nämlich nicht den Hl. Geist. (8) "So ist insbesondere dieser falsche und epikureische Wahn ernstlich zurückzuweisen und zu verwerfen, daß gewisse sich einbilden, der Glaube und die empfangene Gerechtigkeit und das Heil könne durch keine Sünden und Vergehen verloren gehen, auch wenn sie noch so vorsätzlich und in schlechter Absicht schlechte Werke tun... Gegen diesen schädlichen Wahn ... ist oft zu wiederholen und vorzutragen... Die solches tun, werden das Reich Gottes nicht besitzen (Gal 5,21; vgl. Eph 5,5)." (9) "Auch wenn du Raub, Diebstahl und Mord begangen hättest, wie es Tropfen im Meer und Sand gibt, auch wenn du ganz allein alle Sünden der Welt begangen, darüber nie Reue empfunden und sie auch nicht bekannt hättest, und dir selbst jetzt die Möglichkeit fehlte, sie zu gestehen, so darfst du trotzdem keineswegs verzweifeln, denn in solchem Falle genügt allein eine innere Zerknirschung... 'Gott hat noch mehr Erbarmen, als der Mensch zu sündigen vermag.'... Christus ist für die Sünder... gekreuzigt worden." (10) Es "wird der Mensch seiner Seligkeit ... ja nicht einmal durch Gottes Gnade gewiß, vielmehr befiehlt uns der Apostel (Phil 2,12), allezeit mit Furcht und Zittern uns um unsere Seligkeit zu mühen." (11) "Der Sohn wird durch seine Geburt, nicht durch sein Verdienst Erbe. Aber dadurch, daß er Gutes tut, verdient er sich vom Vater über das ihm geschuldete Erbe hinaus, daß er geachtet, verehrt, ausgezeichnet und vorgezogen wird. Aber durch seine guten Werke wird er nicht mehr Sohn, wenngleich er ein besserer wird. Dadurch daß er Schlechtes tut, verdient er sich die Rute, Schimpf und Streit, ohne daß dadurch sein Erbrecht angetastet wird ..., vorausgesetzt, daß er nicht ganz und gar Unwürdiges tut, so daß er die Enterbung verdient." (12) Sie verdammen auch jene, die lehren, daß die Sakramente ex opere operato rechtfertigen, und nicht lehren, daß beim Gebrauch der Sakramente der Glaube erforderlich ist, der glaubt, daß die Sünden vergeben werden.
(13) Die Sakramente sind wirksam, auch wenn die Priester, durch die sie gereicht werden, nicht fromm sind
(14) Es nimmt den Sakramenten nicht ihre Wirksamkeit, daß sie durch Unwürdige gehandelt werden, denn diese repräsentieren die Person Christi wegen ihrer Berufung durch die Kirche. Sie repräsentieren nicht ihre eigenen Personen, wie Christus bezeugt: Wer euch hört, hört mich. Wenn sie das Wort Christi, wenn sie die Sakramente darreichen, reichen sie sie in Stellvertretung Christi dar. (15) Diese Güter (die ewige Gerechtigkeit, der Hl. Geist und das ewige Leben) werden nicht zuteil außer durch das Dienstamt des Wortes und der Sakramente. (16) Im Mahl des Herrn sind Leib und Blut Christi wahrhaft und wesentlich (vere et substantialiter) gegenwärtig und werden wahrhaft mit jenen Dingen, die gesehen werden (in Erscheinung treten - quae videntur), Brot und Wein, denen dargereicht, die das Sakrament empfangen... Und wir wissen, daß nicht nur die Römische Kirche die leibhaftige Gegenwart Christi bekräftigt, sondern daß auch die Griechische Kirche jetzt wie einst derselben Ansicht ist. Das nämlich bezeugt der Meßkanon bei ihnen, in dem der Priester offensichtlich betet, daß nach der Wandlung des Brotes der Leib Christi werde (ut mutato pane ipsum corpus Christi fiat). Und Vulgarius, ein wie es uns scheint nicht dummer Schriftsteller, sagt beredt, daß das Brot nicht nur Bild ist, sondern wahrhaft in das Fleisch verwandelt wird (panem non tantum figuram esse, sed vere in carnem mutari). (17) Und nach dem Evangelium oder, wie man sagt, nach göttlichem Recht, kommt den Bischöfen als Bischöfen, d.h. als denen, denen das Dienstamt (ministerium) des Wortes und der Sakramente anvertraut ist, folgende Rechtsgewalt (iurisdictio) zu: Sünden zu vergeben, Lehre zurückzuweisen, die mit dem Evangelium nicht übereinstimmt (reicere doctrinam ab evangelio dissentientem), und Gottlose, deren Gottlosigkeit bekannt ist, aus der Gemeinschaft der Kirche auszuschließen (excludere a communione ecclesiae) ohne menschliche Gewalt, sondern durch das Wort. Hier müssen notwendig und nach göttlichem Recht die Gemeinden (ecclesiae) ihnen Gehorsam leisten nach jenem Wort: Wer euch hört, hört mich. (18)
Wie viele gedruckte deutsche Bibelübersetzungen (Vollbibeln. AT + NT) gab es vor Luther?
Zusammengestellt von Herrn Prof. Dr. Vinzenz Pfnür |