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Viele Leute glauben, wenn sie erst einen Fehler
eingestanden haben, brauchen sie ihn nicht mehr abzulegen. Das ist der ganze Jammer. Die Dummen sind so
sicher, und die Gescheiten so voller Zweifel. Einfache Menschen haben die Arche gebaut. Fachmänner die Titanic. Was aber der Erlöser des Menschengeschlechtes
betrifft, so gibt es nichts so Ausführliches und Bestimmtes, als das, was im
gesamten Schrifttext enthalten ist. Mit Recht hat daher Hieronymus die
Behauptung aufgestellt: „Unkenntnis der Schriften sei Unkenntnis Christi.“ Der christliche Name für "Fortschritt" ist "Umkehr". Luther schrieb im Geleitwort zu einer Buchreihe
seines Freundes Georg Maior über morgenländische Mönche und Einsiedler: Das Kennzeichen der modernen Zeit ist die
metaphysische Verdummung des Menschen. Welch triste Epoche, in der es leichter ist ein
Atom zu zertrümmern als ein Vorurteil! Es ist leichter, alle zu lieben als einen. Die
Liebe zur ganzen Menschheit kostet gewöhnlich nichts als eine Phrase; die Liebe
zum Nächsten fordert Opfer. Man kann auf die Dauer kein guter Christ sein
ohne zu beten - sowenig man leben kann, ohne zu atmen. Es ist eine gute Regel, sich nach der Lektüre
eines neuen Buches nie ein zweites neues zu erlauben, ohne dazwischen ein altes
gelesen zu haben. Jedes Zeitalter betrachtet die Welt durch seine eigene Brille.
Es hat für bestimmte Wahrheiten einen besonders guten Blick und ist für
bestimmte Irrtümer besonders anfällig. Wir brauchen darum Bücher, welche die
charakteristischen Irrtümer unserer eigenen Zeit korrigieren. Und das heißt:
alte Bücher. Alle Schriftsteller eine Epoche teilen bis zu einem gewissen Grad
die Sicht ihrer Epoche - auch die, welche ihr scheinbar am Schärfsten
entgegentreten ... Da gibt es nur ein Heilmittel. Wir dürfen nie aufhören, den
klaren, frischen Wind der Jahrhunderte über unsere Köpfe wehen zu lassen; und
das geschieht nur, wenn wir alte Bücher lesen ... Es war einmal ein Chamäleon. Man setzte es auf
einen Schottenrock. Es ist gestorben. Zwei Flügel erheben den Menschen
über das Irdische: Einfalt und Lauterkeit. Die Einfalt sucht Gott, die
Lauterkeit findet ihn. Wenn Gott ein Geschenk macht, verpackt er es oft in eine Krise. Lebe, wie du, wann du stirbst,
wünschen wirst, gelebt zu haben. Wenn an einer Wahrheit Ärgernis
genommen wird, ist es nützlicher, das Ärgernis entstehen zu lassen, als auf die
Wahrheit zu verzichten. Horoskope sind Religionsersatz, denn
wer Religion hat, dem sind die Sterne schnuppe. Niemand leugnet Gott, wenn er kein
Interesse daran hat, daß es ihn nicht gibt. In der Kirche singen immer die am
lautesten, die falsch singen. In der Demokratie herrscht die Mehrheit, in der
Kirche die Wahrheit. Die Wahrheit ist niemals eine endgültige
Eroberung; sie bleibt stets eine zu verteidigende Stellung. Vom Christentum bleibt nichts übrig, wenn der
Christ sich anstrengt, der Welt nicht töricht zu erscheinen. Die Geschichte der Ungläubigkeit ist selbst an
grotesken Episoden reicher als die religiöse Geschichte. Gott hat nicht Objekt der Spekulation zu sein,
sondern der Anbetung. Jene, die den "Buchstaben" des Christentums durch
seinen "Geist" ersetzen wollen, verwandeln es meist in ein sozio-ökonomisches
Geschwätz. Der Moderne tauscht die Imitation Christi mit der Parodie
Gottes. Es gibt nur ein einziges Indiz für die Echtheit
der Gewissensentscheidung, das ist die Bereitschaft des Betreffenden, eine
unangenehme Alternative in Kauf zu nehmen. Lassen wir uns nicht täuschen: Hinter der
Scheindemut protestantischer Prediger steht das Selbstbewußtsein des
humanistischen Gelehrten. Je weniger die Ordination bedeutet, desto mehr tritt
die eigene Person, die eigene Begabung, die eigenen Gelehrsamkeit in den
Vordergrund. Desto leichter werden Begeisterung und vielleicht auch Temperament
oder gar Rhetorik kurzschlüssig überbewertet als unmittelbares göttliches Tun.
Desto mehr haftet der Blick am Sichtbaren. Desto gefährlicher wird der "Erfolg"
und desto quälender der Mißverfolg. Verdientermaßen! Es ist besser, über seinen Hochmut gedemütigt als
über seine Demut hochmütig zu werden. Es gibt nichts Neues in der Theologie - außer dem, was falsch ist. Christus steht nicht hinter uns als unsere Vergangenheit,
sondern vor uns als unsere Hoffnung. Gott kommt nicht, wenn wir es
möchten, aber er kommt rechtzeitig. Eigentlich solle ich mich schämen,
Gott mit meiner Person zu behelligen. Aber seltsam, ich fühle, daß sich Gott mit
mir beschäftigt. Wer behauptet, daß "wir Gott nicht recht sind auf Grund unserer Lebensweise, sondern aus Gnade," dann hat er absolut Recht. Wenn er aber vorher das Gesetz aufhebt, stellt sich doch die berechtigte Frage, warum wir der Gnade überhaupt bedürfen sollten - wenn scheinbar alles erlaubt ist. Wenn du nicht willst, daß es jemand erfährt, tue es nicht! Bevor ihr euch streitet, klärt die Begriffe. Fehler verzeihen wir dem Nächsten lieber als
Vorzüge. Reue wäre überflüssig, wenn sie vorher käme. Es hilft nicht immer, recht zu haben. Die Wahrheit geht nicht unter, es dauert nur lange, bis sie einen Ankerplatz findet. Jeder kann mal Unsinn reden. Schlecht ist nur, wenn er es
feierlich tut. Die verstehen sehr wenig, die nur verstehen, was sich erklären
läßt. Manche Dinge lassen sich nicht beweisen, sondern nur zeigen. Die meisten wollen lieber durch Lob ruiniert werden als durch
Kritik gerettet. Es ist ein merkwürdiges Phänomen, das sich in der Kirche Gottes immer wieder die Bahn bricht: Daß manchen vor lauter Verlangen nach Reform die Lust zum Abreißen kommt. Nicht die Glücklichen sind dankbar. Es sind die Dankbaren, die glücklich
sind. Niemand kann dich ohne dein Einverständnis dazu bringen, dich minderwertig zu
fühlen. Viele Menschen sind zu gut erzogen, um mit vollem Mund zu sprechen, aber sie
haben keine Bedenken, dies mit leerem Kopf zu tun. Es gibt immer mehr Leute, die sich einbilden, Feinde Gottes zu sein, und die dabei nur Feinde des Mesners sind. Nicolás Gómez Dávila Die Wahrheiten sind nicht relativ. Relativ sind die Meinungen über sie. Nicolás Gómez Dávila Es gibt ganze Epochen, in denen zu gefallen beschämend ist. "Aktualität" bezeichnet den Gipfel des Unbedeutenden. Was uns von Gott trennt ist weniger die Sünde, als der Wunsch, sie zu rechtfertigen. Nicolás Gómez Dávila Es gibt zweierlei Mitleid. Das eine, das
schwachmütige und sentimentale, das eigentlich nur Ungeduld des Herzens ist,
sich möglichst schnell freizumachen von der peinlichen Ergriffenheit vor einem
fremden Unglück, jenes Mitleid, das gar nicht Mit-leiden ist, sondern nur
instinktive Abwehr des fremden Leidens von der eigenen Seele. Und das andere,
das einzig zählt - das unsentimentale, aber schöpferische Mitleid, das weiß, was
es will, und entschlossen ist, geduldig und mitduldend alles durchzustehen bis
zum Letzten seiner Kraft und noch über diese Letzte hinaus. Die Welt kann man nicht mit den Mitteln der Welt heilen. Immer nur Sonnenschein ergibt auch nur eine Wüste. Gütiger Herr, gib mir die
Gnade, für die Dinge, für die ich bete zu arbeiten. Niemand wird ernsthaft behaupten, daß der erneute Ruf nach Euthanasie heute nur rein zufällig gerade in einem Augenblick Gehör finde, wo die demographische Entwicklung das Problem der Altersversorgung immer dramatischer werden läßt. Mit der "Euthanasie" biete sich ein „Ausweg“, der den Charme einer sehr billigen "Endlösung" hat. Man sieht den Splitter im Auge des anderen meist deswegen so gut, weil er aus demselben Holz ist, wie der Balken im eigenen. Und wer zu uns sagt: "Ihr seid ja von gestern",
dem geben wir Recht. Manche Menschen haben einen Gesichtskreis
vom Radius Null und nennen ihn ihren Standpunkt. Die Menschen müssen durch das Heilige umgewandelt werden, nicht
das Heilige durch die Menschen. Der Fortschritt läßt sich historisch nicht nachweisen. Dagegen
belegt die ganze Menschheitsgeschichte den Sündenfall. Das Ja zu einem bestimmten Ziel bedingt viele Neins. Manche Leute gleichen einem Nilpferd im Schlamm, das, durch einen Schuß aufgescheucht, träge den Kopf hebt und gelangweilt ins Sonnenlicht blinzelt, aber sogleich wieder in seiner trüben Brühe versinkt. Es ist erstaunlich, wieviel Licht die Heilige Schrift auf Bibel-Kommentare wirft. Es gibt keinen sicheren Weg zum Erfolg, aber einen sicheren Weg zum Mißerfolg: Es allen Recht machen zu zu wollen. Die Straße des geringsten Widerstands ist nur am Anfang asphaltiert. Es gibt zwei Dinge, die wir unseren Kindern auf den Lebensweg mitgeben sollten: Wurzeln - und Flügel. Theologen können durch ihre Lehren den Glauben mehr
gefährden als Atheisten.
Die Weltweisen werden von der äußeren Gestalt der Kirche geärgert, die
Ärgernissen und Sekten unterworfen ist. Denn sie meinen, die Kirche sei
rein, heilig, ohne allen Tadel, Gottes Taube usw. Das ist wahr, vor Gott hat
die Kirche ein solches Ansehen, aber vor der Welt ist sie gleich ihrem
Bräutigam Christus: zerhackt, zerkratzt, verspeit, gekreuzigt, verlacht.
Die schwarzen Schiffe der Trübsal kehren mit Perlen der Gnade beladen wieder
heim! Gott hat uns keine ruhige Reise verheißen, aber sehr wohl eine sichere Ankunft. Der ist kein Narr, der gibt, was er nicht behalten kann, um zu gewinnen, was er nicht verlieren kann. Wenn deine Probleme zu klein sind, um darüber zu beten, sind sie auch zu klein, um sich darüber zu sorgen. Die Tragödie unserer Zeit liegt nicht so sehr im Lärm der Bösen, als im Schweigen der Guten.
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd. Alles was nötig ist, damit schlechte Menschen triumphieren, ist, daß gute Menschen nichts dagegen tun. Wir müßten uns oft unserer größten Taten schämen, wenn die Beweggründe dazu
ans Licht kämen. Der Tolerante erlebt sich selbst als souverän; doch häufig
ist die Toleranz “die Tugend des Mannes, der keine Überzeugungen hat. Alle Fehler sind verzeihlicher als die Mittel, die man einsetzt, um sie zu verbergen.
Wer so tut, als bringe er die Menschen zum Nachdenken, den
lieben sie.
Wer sich nicht
von der Wahrheit besiegen läßt, ist vom Irrtum besiegt.
Manche
Menschen muß Gott erst auf den Rücken legen, damit sie nach oben schauen.
Der Teufel
lacht oft, wenn wir arbeiten, aber er erbebt, wenn wir beten.
Wir leben in
einem Land, in dem man offensichtlich nur über Kinder trauern darf, denen
von Terroristen in den Rücken geschossen wurde. Nicht aber über die, die im
eigenen Land von Gynäkologen gegen Entgelt jeden Tag zerstückelt oder
zerrissen werden.
Die wahre Kirche ist nicht die reine Kirche, die sich
durch Selbstabgrenzung rein erhält, sondern die Kirche der ungehinderten
Verkündigung Jesu Christi und der dadurch bewirkten Abgrenzung. Die wahre
Kirche zieht ihre Grenzen nicht, sie stößt auf sie.
Wo immer sonst in der Welt Befehle ausgegeben werden,
sind die Verhältnisse klar.
Viele Jahre hatten die Lemminge glücklich und zufrieden
gelebt. Dann wurden sie unzufrieden. Das Alte war verpönt. Unruhe packte
sie. Sie gerieten in Bewegung. Sie fühlten sich ermutigt zu einem neuen
Aufbruch. Und sie brachen auf ... Daß Gott tot ist, wird gern von denen
ausgestreut, die sein Erbe anzutreten hoffen. Die höchste Gotteserkenntnis, die wir in
diesem Leben haben können, besteht darin einzusehen, daß Gott alles übersteigt,
was wir von ihm denken. Die Menschen lebten früher 40 Jahre plus ewig. Heute leben
sie jedoch nur 90 Jahre. Dies ist ungemein viel kürzer. Das ist ja die seltsame Ähnlichkeit zwischen
Sterben und Beten: in beidem tritt der Mensch allein vor Gott. Wer es im Beten
gelernt hat, wird es im Sterben können. Gott versprach deiner Reue Vergebung, nicht
aber deiner Saumseligkeit einen neuen Tag. Der Bau von Luftschlössern kostet nichts,
aber ihre Zerstörung ist sehr teuer. Zu glauben ist schwer. Nichts zu glauben ist
unmöglich. Mittelmäßige Geister verurteilen gewöhnlich
alles, was über ihren Horizont geht. In einer Werkstatt hat man nicht den Mut,
den Handwerker zu tadeln, in dieser Welt aber nimmt sich jeder Naseweis heraus,
an Gott Kritik zu üben. Wer selber nicht im Lichte wandelt, kann
andere nicht zum Lichte führen. Ein Mann aus Leicestershire, England ging
täglich zur Arbeit und hielt jedes Mal vor dem Uhrengeschäft an, um seine Uhr zu
stellen. Der Uhrmacher fragte ihn: Sie stellen jeden Tag Ihre Uhr an meiner Uhr?
Was arbeiten Sie? Er sagte: Es ist mir peinlich, es Ihnen zu sagen. Ich bin der
Zeitmesser in einer Fabrik und unsere Uhren gehen nicht richtig. Ich stelle
meine Uhr an Ihrer Uhr, denn ich muss um 16 Uhr die Glocke zum Ende der Schicht
läuten. Der Uhrmacher lachte und sagte: Sie werden es nicht glauben. Meine Uhr
geht auch nicht richtig. Ich stelle meine Uhr nach der Glocke, die ich
nachmittags um 16 Uhr höre. Obwohl wir unserem Gewissen folgen müssen,
ist es nicht Aufgabe des Gewissens, eine moralische Wahrheit zu schaffen,
sondern diese zu erkennen. Es ist durchaus möglich, daß ein Individuum die
moralische Wirklichkeit einer bestimmten Situation falsch erkennt. Eine solche
Person mag aufrichtig sein, aber er oder sie liegt aufrichtig falsch. Ostern besagt, daß man die Wahrheit ins Grab
legen kann, daß sie aber nicht darin bleibt. Ein Bischof, der am Evangelium festhält,
kann zwar getötet werden, aber niemand kann ihn besiegen. Das Wort wurde Fleisch, nicht Kerygma! Um Gott zu erkennen,
muß man ihn lieben; um die Menschen zu lieben, muß man sie kennen. Nur radikales
Christentum ist normales Christsein. Es geht um Hingabe, nicht um einen Flirt. Der Westen hat
Christus verloren; daran muß er zugrunde gehen. Wer sich anmaßt, er
könne die Heilige Schrift und das Gesetz Gottes mit seinem eigenen Geiste
erfassen und durch eigenes Studium verstehen, irrt sich gewaltig: Daraus
entstehen nämlich die Irrlehren und gottlosen Dogmen, wenn man nicht als
aufnahmebereiter Schüler, sondern als geschäftiger Lehrer (an die Schrift)
herangeht, obwohl doch geschrieben steht: "und werden sich recht fügen, damit
sie verkündigen" (Ps 92,15f.) , d.h.
sie müssen sich belehren lassen, damit sie lehren können. Es gibt in nur sehr wenige, die die Kirche hassen. Es gibt aber Millionen, die das hassen, was sie für die Kirche halten. Wer die Jugend zu leicht macht, macht es ihr schwer. Du hast bei der besten Sache schon halb verloren, wenn du
nicht kaltblütig bleibst. "Der Gescheitere gibt nach!" Eine traurige Wahrheit. Sie
begründet die Weltherrschaft der Dummheit. Es gibt mehr Leute, die kapitulieren, als solche, die
scheitern. Erst, wer der Kirche folgt, hat eine sichere Bürgschaft
dafür, daß er in seinem Gehorsam Christus gegenüber nicht etwas doch nur seinem
eigenen Besserwissen gefolgt ist. Alles dauert immer nur vier Wochen, danach wird etwas
Neues gesucht. Dieses Verlangen nach immer Neuem ist für das Volk die Mutter
aller Irrtümer. Es ist eine Sache, ins Kino zu gehen, den Lutherfilm anzuschauen und hinterher voll Bewunderung mit Tränen in den Augen den Mut dieses Mannes zu rühmen, der sich vor fünfhundert Jahren heldenhaft gegen die „veröffentlichte Meinung“ wandte. Es ist freilich ganz etwas anderes, heute
ebenso mutig zu sein: Ist's etwas Großes, daß die Engel Gott loben? Nein, denn wenn wir an ihrer Stelle wären, würden wir es auch tun - aber ich meine, daß Hiob auf seinem Misthaufen Gott lobte, das war etwas Großes, und dieses Lob gefiel Gott besser als das Lob aller Engel.
Wir brauchen nicht alle Edisons zu sein, wenn wir die Nacht durch elektrisches Licht erhellt haben wollen. Aber wir müssen mit seiner Entdeckung leben. Sie praktizieren. Auch im geistlichen Bereich lebt die Christenheit auf weiten Strecken von den Erkenntnissen, die einzelnen Gotteszeugen zuteil wurden. |