| |
Wir sind im wahrsten Sinne
des Wortes Pro-testanten, denn "Pro-test" heißt ursprünglich "für
etwas zeugen" (lat: pro testari), nicht: gegen etwas
sein.
Die kirchliche Situation unserer Tage haben wir weder
verschuldet, noch können wir sie ändern.
Unser
Pro-test dagegen ist,
für die Kirche zu sein und für sie zu beten und
zu handeln.
Unser
Pro-test
ist das Anzünden von Licht.
Finsternis ist Abwesenheit
von Licht! Nicht mehr!
Darum verdrängt Licht immer die Finsternis und sei das
Licht auch noch so klein. Es ist nie umgekehrt! Nie vertreibt Finsternis Licht,
wie groß sie auch sei! Solange Licht da ist, sei es noch so klein, hat die
Finsternis nicht gesiegt.
Siegen kann das Dunkel nur, wenn das Licht erlischt und
abwesend ist. Solange
aber das Licht licht ist, wird es stets stärker sein als die Dunkelheit.
Finsternis ist erst siegreich, wenn das Licht erlischt. Erst wenn das Licht aufhört, Licht zu sein, dann
hat die Finsternis das Licht ergriffen.
Finsternis ist Abwesenheit
von Licht! Nicht mehr!
Wir klagen nicht nur über die Abwesenheit von Licht.
Wir warnen nicht nur davor!
Wir schimpfen
nicht darüber! Damit erreicht
man nicht viel!
Die Finsternis hat ein Interesse
daran, daß man nur
warnt, nur schimpft, nur klagt.
Das stört die Finsternis überhaupt
nicht, weil man sie damit überhaupt nicht vertreibt. Im Gegenteil: Solange
man nur zornig ist auf die Finsternis, ist
man selbst in ihr!
Finsternis ist Abwesenheit
von Licht! Nicht mehr!
Darum kann Finsternis nur mit Licht ausgetrieben werden.
Wir klagen also nicht
über das Dunkel! Wir schimpfen nicht auf die Finsternis! Wir resignieren nicht
vor der Nacht:
Wir zünden ein Licht an!
Unser
Pro-test ist das Anzünden von
Licht.
Und sei das Licht auch noch so klein:
Es ist das Einzige, was wirklich hilft
Gott
helfe uns, wie er unsern Vorfahren geholfen hat und unsern Nachfahren auch
helfen wird, seinem göttlichen Namen in Ewigkeit zu Lob und Ehren. Denn wir
sind es doch nicht, die da die Kirche erhalten könnten, unsere Vorfahren
sind es auch nicht gewesen, unsere Nachkommen werdens auch nicht sein;
sondern der ists gewesen, ists noch, wirds sein, der da spricht: "Ich bin
bei euch bis an der Welt Ende" wie Hebr 13 stehet: "Jesus Christus gestern
und heute und derselbe auch in Ewigkeit", und Offb. 1: "Der da war, der
da ist, der da kommt". ...
Denn du und ich sind vor tausend Jahren nichts gewesen, da dennoch die
Kirche ohne uns erhalten worden ist, und hats der tun müssen, der da heißt:
"Der da war" und "gestern". So sind wirs jetzt auch nicht bei unserm Leben,
denn die Kirche wird nicht durch uns erhalten.
Martin Luther: Wider die
Antinomer (1539)
nach oben
|