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Evangelischer Pastor für Wiederbelebung "altkirchlicher Praxis" -
Man müsse sich fragen, warum evangelische
Christen erkennbare Ehrfurchtbekundungen in den Gottesdiensten und
Amtshandlungen kaum noch kennen und praktizieren
Hamburg (kath.net/idea)
Protestanten sollten wieder biblische und altkirchliche Formen
der Anbetung Gottes wie Knien und Verneigen praktizieren. Dafür hat sich der
Vorsitzende der Konferenz Bekennender Gemeinschaften in den evangelischen
Kirchen Deutschlands, Pastor Ulrich Rüß (Hamburg), ausgesprochen. Anbetung sei
zwar „zuallererst eine Sache des Herzens, des Glaubens“. Und doch müsse man sich
fragen, warum evangelische Christen erkennbare Ehrfurchtbekundungen in den
Gottesdiensten und Amtshandlungen kaum noch kennen und praktizieren. Mit
„evangelisch“ im biblischen und reformatorischen Sinn habe der Verzicht auf
solche Formen nichts zu tun, schreibt Rüß in einem Beitrag für den evangelischen
Johanniterorden. „Von Luther und den reformatorischen Gemeinden wissen wir, daß
sie die Kniebänke in ihren Kirchen beließen, während des Beichtgebetes, des
Vaterunsers, der Einsatzungsworte Christi zum heiligen Abendmahl und beim
Empfang des Altarsakramentes mit ganzer Selbstverständlichkeiten knieten.“
Kniebänke verschwanden im Zuge der
Aufklärung
Als Folge des Rationalismus, der Aufklärung und des
Liberalismus seien der sonntägliche Abendmahlsgottesdienst, die Kniebänke und
Gesten der Anbetungs- und Ehrfurchtsbezeugung verloren gegangen. Seitdem werde
die dauerhafte Sitzhaltung beim Gottesdienst bevorzugt. An die Stelle des Kniens
beim Abendmahl sei der Kreis der Teilnehmer getreten, der Kommunikation stiften
solle. Rüß: „Zu befürchten ist, daß hier Kommunikation Vorrang vor Kommunion
hat.“ Im Blick auf das Abendmahlsverständnis schreibt er: „Beim heiligen
Abendmahl glauben wir, daß Christus real, also wirklich gegenwärtig ist in den
gesegneten Gaben von Brot und Wein. Alles spricht dafür, ihn anbetend zu
empfangen.“ In der St. Johannis-Gemeinde des Pastors in Hamburg-Eppendorf knien
die Gottesdienstbesucher beim Empfang des Abendmahls.
Quelle:
kath.net
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