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Johannes, mit dem Beinamen Markus (Apg 12,12) war ein Judenchrist
aus Jerusalem und der Vetter des Leviten Barnabas (Kol. 4,10). Das Haus seiner
Mutter Maria in Jerusalem gilt als das Haus, in dem der Herr mit seinen Jüngern
das Erste Heilige Abendmahl feierte. Es war der erste Mittelpunkt der
Jerusalemer Urgemeinde.
Es wird vermutet, daß Markus mit dem namentlich
unbekannten Augenzeugen der Gefangennahme Jesu identisch ist, der in Mk 14,51f.
erwähnt wird. Dieser wurde von einem Soldaten am Gewand festgehalten, streifte
es aber ab und floh nackt.
Das Evangelisten-Symbol des Markus ist der Löwe (Hes
1,10 und Offb 4,6-8). Nach
der Überlieferung war er Begleiter des Apostels Petrus. Petrus bezeichnet ihn in seinem
Ersten Brief als seinen Sohn mit den Worten:
Es grüßt euch die auserlesene
Gemeinde in Babylon und Markus, mein Sohn.
Eusebius gibt in seiner "Kirchengeschichte" im 4. Jahrhundert folgende
Überlieferung aus den Anfangstagen der Kirche weiter:
Beim Evangelium nach Markus
waltete folgende Fügung. Nachdem Petrus in Rom öffentlich das Wort gepredigt
und im Geiste das Evangelium verkündet hatte, sollen seine zahlreichen Zuhörer
Markus gebeten haben, er möge, da er schon seit langem Petrus begleitet und
seine Worte im Gedächtnis habe, seine Predigten niederschreiben. Markus habe
willfahrt und ihnen der Bitte entsprechend das Evangelium gegeben. Als Petrus
davon erfuhr, habe er ihn durch ein mahnend Wort weder davon abgehalten noch
dazu ermuntert.
Eusebius: Kirchengeschichte, 6.
Buch
Wir halten wir es für unsere
Pflicht, außer seinen obigen Bemerkungen nun auch noch die Überlieferung
anzuführen, welche Papias bezüglich Markus, des Verfassers des Evangeliums,
aufgezeichnet hat. Er schreibt:
'Auch dies lehrte der Presbyter: Markus hat die Worte und Taten des Herrn, an
die er sich als Dolmetscher des Petrus erinnerte, genau, allerdings nicht der
Reihe nach, aufgeschrieben. Denn er hatte den Herrn nicht gehört und
begleitet; wohl aber folgte er später, wie gesagt, dem Petrus, welcher seine
Lehrvorträge nach den Bedürfnissen einrichtete, nicht aber so, daß er eine
zusammenhängende Darstellung der Reden des Herrn gegeben hätte. Es ist daher
keineswegs ein Fehler des Markus, wenn er einiges so aufzeichnete, wie es ihm
das Gedächtnis eingab. Denn für eines trug er Sorge: nichts von dem, was er
gehört hatte, auszulassen oder sich im Berichte keiner Lüge schuldig zu
machen.' So berichtete Papias über Markus.
Eusebius: Kirchengeschichte, 3.
Buch
Eine Zeitlang war Markus auch mit dem Apostel Paulus zusammen,
er begleitete ihn auf seiner ersten Missionsreise (Apg. 12, 25), verließ ihn
aber bald wieder (Apg. 13, 13); deshalb lehnte es der Apostel später ab, ihn
noch einmal auf eine Reise mitzunehmen, und geriet seinetwegen mit Barnabas
scharf aneinander. aus Kol 4,10 und 2 Tim 4,11 kann man aber schließen, daß sich
das Verhältnis zwischen Paulus und Markus später wieder gebessert hat.
Verschiedene kirchliche Schriftsteller berichten, daß Markus
der Gründer der Gemeinde in Alexandria war. Er soll dort als Märtyrer gestorben
sein.
Die Koptische (= ägyptische) Kirche verehrt ihn als ihren ersten Papst.
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