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Die Sonntage zwischen Aschermittwoch und Ostern machen besonders deutlich, daß das Leben im Evangelium ein Wandel auf dem Wege des Glaubens und des Gehorsams ist und daß wir aufgerufen sind, den Herrn auf seinem Wege zu begleiten. In der alten Kirche bezeichneten diese Sonntage die Stationen, des Weges, auf dem die Täuflinge darauf vorbereitet wurden, in der Osternacht die heilige Taufe zu empfangen. Die Fastensonntage weisen darum mit ihren Lesungen mehr auf den österlichen Sieg als auf den Todesweg des Karfreitags. Dem entspricht die alte Bezeichnung "in den Fasten", sie erinnert daran, daß wir selber noch auf dem Wege sind, und mahnt uns, die notwendige Bereitung auch in leiblicher Zucht zu verwirklichen. Mit dem Sonntag Judika beginnt dann die "Passionszeit" im engeren Sinne. Die 40-tägige Fastenzeit zählt nur die Werktage von Aschermittwoch bis Karsonnabend, weil die Sonntage - als Gedenktage der Auferstehung Christi - Freudentage und des halb nach alter Ordnung dem Fasten entnommen sind. Trotzdem haben auch sie teil an der ernsten Bereitung. Ihre Farbe ist, wie der Zeit des Advents, das Violett. Vom Aschermittwoch an schweigt das Gloria in excelsis ("Ehre sei Gott in der Höhe" - außer am Gründonnerstag - bis zum Osterfeste. Agende für evangelisch-lutherische Gemeinden, Erster Band, 1962 Lutherisches Verlagshaus Berlin Vom Sonntag Estomihi an haben Sonntage im Kirchenjahr
je einen eigenen Namen. Diese richten sich (außer am Sonntag Palmarum) nach den lateinischen
Anfangsworten des Kehrverses (Antiphon) des gottesdienstlichen Eingangspsalms
(Introitus):
Die Reihenfolge der Sonntage der Fasten-
und Passionszeit ist leicht zu lernen!
siehe auch: Fasten? - Ich bin so frei! |