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Fällt der 1. November auf einen Sonntag, so
verdrängt das Proprium des Gedenktages der Heiligen nicht das Sonntagsproprium.
1. November 2024
Liturgische Farbe:
rot
Offb 7: Illustration
aus der Luther-Bibel von 1545
Man beachte hier die Darstellung der Versiegelung
der "Knechte Gottes an ihren Stirnen" im Vordergrund des Bildes. Diese
Darstellung der Versiegelung in der in der letzten, von Luther noch selbst
überarbeiteten Fassung von 1545, erinnert an das Sakrament der
Firmung. Leider ist
im Bild schlecht zu erkennen, daß zum Beispiel der Engel die Knechte Gottes dem Zeichen des Kreuzes versiegelt,
wahrscheinlich - wie es früher gelegentlich üblich war - mittels eines Pinsels.
Hier ist dieses Detail etwas besser zu erkennen.
Der Brauch, bei der Firmung die Gläubigen mit einem Pinsel oder ähnlichen
Gegenstand an der Stirn zu salben, ist später von der Kirche verboten worden. Es
ist seitdem nur noch die Salbung mit dem Daumen zulässig.
Gemäß der Weisung der
Augsburgischen
Konfession gedenkt die Kirche aller der Heiligen, an denen Gottes Gnade ihr
Werk getan hat, der "Wolke der Zeugen", deren Mit-Bürger und Mit-Erben wir
geworden sind. Wir lesen als Evangelium den Anfang der Bergpredigt, in dem
der Herr all diejenigen selig gepriesen hat, in denen etwas sichtbar
geworden ist von dem neuen Leben der Kinder Gottes. Die
Epistel bring das
Wort aus der Offenbarung des Johannes von der unübersehbaren Schar derer,
die, angetan mit dem weißen Gewand der Ehre und Herrlichkeit Christi,
einstimmen dürfen in den himmlischen Lobgesang. Als
Introitus dient der
gleiche
Dankpsalm wie an den Aposteltagen, aber die
Antiphon setzt diesen
Psalm in eine besondere Beziehung zu der Gemeinde der Vollendeten. ("Sein
Name wird an ihren Stirnen sein"). Der
Halleluja-Vers ruft uns als die
"Gemeinde der Heiligen" auf, mit ihnen Gott zu loben. Paul Gerhards
Lied
drückt ebenso die biblische Nüchternheit im Verständnis der "Heiligen" wie
den Überschwang der ewigen Freude (Kollekte) aus, zu der wir als die
"Heiligen und Geliebten Gottes" berufen sind. (Kol. 3,12)
Agende für evangelisch-lutherische Gemeinden,
Erster Band, 1962 Lutherisches Verlagshaus Berlin
Introitus
Antiphon:
Gottes Knechte werden ihm dienen und sehen sein Angesicht, und sein Name
wird an ihren Stirnen sein.
Psalm:
wie am 29. Juni <Aposteltage>
B
wie am 29. Juni <Aposteltage>
Kollekte
O Herr Christe, der du die Krone und der Lohn
aller Heiligen bist: verleihe uns Gnade, daß auch wir nach ihrem Vorbild dir
nachfolgen und mit dir in ewiger Freude leben.
Der du mit dem Vater und dem Heiligen
Geiste lebest und regierest von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Epistel
Offb 7,9-12
Danach sah ich, und siehe, eine
große Schar, die niemand zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen und
Völkern und Sprachen; die standen vor dem Thron und vor dem Lamm, angetan
mit weißen Kleidern und mit Palmzweigen in ihren Händen,
und riefen mit großer Stimme: Das Heil ist bei dem, der auf dem Thron sitzt,
unserm Gott, und dem Lamm!
Und alle Engel standen rings um den Thron und um die Ältesten und um die
vier Gestalten und fielen nieder vor dem Thron auf ihr Angesicht und beteten
Gott an
und sprachen: Amen, Lob und Ehre und Weisheit und Dank und Preis und Kraft
und Stärke sei unserm Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.
Halleluja |
Halleluja. |
Singet dem Herrn
ein neues Lied; |
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die Gemeinde der Heiligen soll
ihn loben. |
Halleluja. |
Lied
Ist Gott für mich, so trete (EG 351)
1. Ist Gott für mich, so trete
gleich alles wider mich;
sooft ich ruf und bete,
weicht alles hinter sich.
Hab ich das Haupt zum Freunde
und bin geliebt bei Gott,
was kann mir tun der Feinde
und Widersacher Rott?
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8. Und wenn an meinem Orte
sich Furcht und Schrecken find't,
so seufzt und spricht er Worte,
die unaussprechlich sind
mir zwar und meinem Munde,
Gott aber wohl bewußt,
der an des Herzens Grunde
ersiehet seine Lust.
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2. Nun weiß und glaub ich feste,
ich rühm's auch ohne Scheu,
daß Gott, der Höchst und Beste,
mein Freund und Vater sei
und daß in allen Fällen
er mir zur Rechten steh
und dämpfe Sturm und Wellen
und was mir bringet Weh.
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9. Sein Geist spricht meinem
Geiste
manch süßes Trostwort zu:
wie Gott dem Hilfe leiste,
der bei ihm suchet Ruh,
und wie er hab erbauet
ein edle neue Stadt,
da Aug und Herze schauet,
was es geglaubet hat.
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3. Der Grund, da ich mich
gründe,
ist Christus und sein Blut;
das machet, daß ich finde
das ewge, wahre Gut.
An mir und meinem Leben
ist nichts auf dieser Erd;
was Christus mir gegeben,
das ist der Liebe wert.
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10. Da ist mein Teil und Erbe
mir prächtig zugericht';
wenn ich gleich fall und sterbe,
fällt doch mein Himmel nicht.
Muß ich auch gleich hier feuchten
mit Tränen meine Zeit,
mein Jesus und sein Leuchten
durchsüßet alles Leid.
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4. Mein Jesus ist mein Ehre,
mein Glanz und schönes Licht.
Wenn der nicht in mir wäre,
so dürft und könnt ich nicht
vor Gottes Augen stehen
und vor dem Sternensitz,
ich müßte stracks vergehen
wie Wachs in Feuershitz.
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11. Die Welt, die mag
zerbrechen,
du stehst mir ewiglich;
kein Brennen, Hauen, Stechen
soll trennen mich und dich;
kein Hunger und kein Dürsten,
kein Armut, keine Pein,
kein Zorn der großen Fürsten
soll mir ein Hindrung sein.
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5. Der, der hat ausgelöschet,
was mit sich führt den Tod;
der ist's, der mich rein wäschet,
macht schneeweiß, was ist rot.
In ihm kann ich mich freuen,
hab einen Heldenmut,
darf kein Gerichte scheuen,
wie sonst ein Sünder tut.
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12. Kein Engel, keine Freuden,
kein Thron, kein Herrlichkeit,
kein Lieben und kein Leiden,
kein Angst und Fährlichkeit,
was man nur kann erdenken,
es sei klein oder groß:
der keines soll mich lenken
aus deinem Arm und Schoß.
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6. Nichts, nichts kann mich
verdammen,
nichts nimmt mir meinen Mut:
die Höll und ihre Flammen
löscht meines Heilands Blut.
Kein Urteil mich erschrecket,
kein Unheil mich betrübt,
weil mich mit Flügeln decket
mein Heiland, der mich liebt.
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13. Mein Herze geht in Sprüngen
und kann nicht traurig sein,
ist voller Freud und Singen,
sieht lauter Sonnenschein.
Die Sonne, die mir lachet,
ist mein Herr Jesus Christ;
das, was mich singen machet,
ist, was im Himmel ist.
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7. Sein Geist wohnt mir im
Herzen,
regiert mir meinen Sinn,
vertreibet Sorg und Schmerzen,
nimmt allen Kummer hin;
gibt Segen und Gedeihen
dem, was er in mir schafft,
hilft mir das Abba schreien
aus aller meiner Kraft. |
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Evangelium
Mt 5,1-12a
Als Jesus aber das Volk sah, ging er auf
einen Berg und setzte sich; und seine Jünger traten zu ihm.
Und er tat seinen Mund auf, lehrte sie und sprach:
Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich.
Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden.
Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen.
Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie
sollen satt werden.
Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.
Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.
Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen.
Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist
das Himmelreich.
Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und
verfolgen und reden allerlei Übles gegen euch, wenn sie damit lügen.
Seid fröhlich und getrost; es wird euch im Himmel reichlich belohnt werden.
Denn ebenso haben sie verfolgt die Propheten, die vor euch gewesen sind.
Präfation
wie am 29. Juni <Aposteltage>
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