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Die Sonntage im Advent

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"Unser Gott kommt uns schweiget nicht": Das ist nicht nur der Inhalt der "Sonntage im Advent", sondern es ist der rote Faden, der sich durch die ganze Heilige Schrift hindurchzieht, und zugleich der Grundton aller christlichen Gottesdienste. Der "adventus", das heißt die Ankunft oder das Kommen des Herrn Christus, hebt an im Schöpferwort Gottes, durch welches alles geschaffen ist. Christus ist in unserer Mitte erschienen, da dieses ewige Wort unser Fleisch und Blut angenommen hat, er kommt zu seinem Volk in Wort und Sakrament, in dem Wehen und Brennen seines Geistes, er wird sichtbar wiederkommen in Herrlichkeit - dann wird alles, was jetzt noch verborgen ist, ganz offenbar sein.
Die Sonntage im Advent blicken ursprünglich auf das Fest der Epiphanie, der machtvollen Erscheinung des Herrn, und eben darum hängen sie zugleich innig zusammen mit dem Ende des Kirchenjahres, weil ja auch sie "warten auf die Erscheinung des großen Gottes und Heilandes".
Weil wir im Blick auf dieses Ziel ns bereiten, den kommenden Herrn recht zu empfangen, darum trägt die Zeit im Advent mehr den Charakter der Rüste und Buße als den einer vorweggenommenen Weihnachtsfreude und hat als liturgische Farbe das Violett, das in der Kirche als die Farbe der ernsten Bereitung und Buße gilt.

Agende für evangelisch-lutherische Gemeinden, Erster Band, 1962 Lutherisches Verlagshaus Berlin