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Am 13. Sonntag nach Trinitatis

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14. September 2025

Liturgische Farbe:    grün  

Der barmherzige Samariter
Bild: Paula Jordan
© Verlag Johannis

Das Evangelium des Tages ist das Gleichnis von dem barmherzigen Samariter. Das Lied ruft "zu dem Herrn Jesu Christ", der selber unser barmherziger Samariter ist, und fleht um die Gnade, die er "wohl geben kann", "desgleichen zu tun". Die Epistel  (die erste von drei Lesungen aus dem Galaterbrief) beschreibt in nicht ganz leicht verständlichen Gedankengängen, wie Gottes Verheißungen von Anfang an auf den   e i n e n   Mittler Jesus Christus und auf die Gerechtigkeit aus Gottes Barmherzigkeit zielt. Diesen Verheißungen eilen wir entgegen. Das Vertrauen auf Gottes Barmherzigkeit zeigt sich im Eingangspsalm als das fromme "Dennoch", das in der Antiphon und im Halleluja-Vers zum freudigen Lobpreis hindurchgebrochen ist.

Agende für evangelisch-lutherische Gemeinden, Erster Band, 1962 Lutherisches Verlagshaus Berlin


Introitus
Antiphon:
Das ist meine Freude, daß ich mich zu Gott halte und meine Zuversicht setze auf den Herrn HErrn, daß ich verkündige all dein Tun.
Psalm:
Israel hat dennoch Gott zum Trost,
wer nur reines Herzens ist.
Ich aber hätte schier gestrauchelt mit meinen Füßen,
mein Tritt wäre beinahe geglitten.
[Denn es verdroß mich der Ruhmredigen,
  da ich sah, daß es den Gottlosen so wohl ging.
Siehe, das sind die Gottlosen,
die sind glücklich in der Welt und werden reich.]
Dennoch bleibe ich stets an dir,
  denn du hältst mich an meiner rechten Hand,
du leistest mich nach deinem Rat,
  und nimmst mich am Ende mit Ehren an.
[Wenn ich nur dich habe,
  so frage ich nichts nach Himmel und Erde.
Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet,
  so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil.
Ehre sei dem Vater und dem Sohne
und dem Heiligen Geiste,
wie es war im Anfang, jetzt und immerdar
  und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

B wie am 5. oder 14. Sonntag nach Trinitatis

Kollekte
Allmächtiger und barmherziger Gott, der du in Gnaden schenkest, daß deine Gläubigen dir würdig und wohlgefällig dienen: gewähre uns, daß wir deinen Verheißungen ohne Anstoß und Ärgernis entgegeneilen.
Durch unsern Herrn Jesum Christum, Deinen Sohn / der mit dir und dem Heiligen Geiste lebet und regieret von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Epistel
Gal 3,15-22
Liebe Brüder, ich will nach menschlicher Weise reden: Man hebt doch das Testament eines Menschen nicht auf, wenn es bestätigt ist, und setzt auch nichts dazu.
Nun ist die Verheißung Abraham zugesagt und seinem Nachkommen. Es heißt nicht: und den Nachkommen, als gälte es vielen, sondern es gilt einem: "und deinem Nachkommen", welcher ist Christus.
Ich meine aber dies: Das Testament, das von Gott zuvor bestätigt worden ist, wird nicht aufgehoben durch das Gesetz, das vierhundertdreißig Jahre danach gegeben worden ist, so daß die Verheißung zunichte würde.
Denn wenn das Erbe durch das Gesetz erworben würde, so würde es nicht durch Verheißung gegeben; Gott aber hat es Abraham durch Verheißung frei geschenkt.
Was soll dann das Gesetz? Es ist hinzugekommen um der Sünden willen, bis der Nachkomme da sei, dem die Verheißung gilt, und zwar ist es von Engeln verordnet durch die Hand eines Mittlers.
Ein Mittler aber ist nicht Mittler eines Einzigen, Gott aber ist Einer.
Wie? Ist dann das Gesetz gegen Gottes Verheißungen? Das sei ferne! Denn nur, wenn ein Gesetz gegeben wäre, das lebendig machen könnte, käme die Gerechtigkeit wirklich aus dem Gesetz.
Aber die Schrift hat alles eingeschlossen unter die Sünde, damit die Verheißung durch den Glauben an Jesus Christus gegeben würde denen, die glauben.

Halleluja
Halleluja.
Lobet, ihr Knechte des Herrn, lobet den Namen des Herren.
  Gelobet sei des Herrn Name von nun an bis in Ewigkeit.
Halleluja.

Lied
Ich ruf zu dir, Herr Jesu Christ (EG 343)

1. Ich ruf zu dir, Herr Jesu Christ,
ich bitt, erhör mein Klagen;
verleih mir Gnad zu dieser Frist,
laß mich doch nicht verzagen.
Den rechten Glauben, Herr, ich mein,
den wollest du mir geben,
dir zu leben,
meim Nächsten nütz zu sein,
dein Wort zu halten eben.
 
4. Laß mich kein Lust noch Furcht von dir
in dieser Welt abwenden;
beständig sein ans End gib mir,
du hast's allein in Händen;
und wem du's gibst, der hat's umsonst,
es mag niemand erwerben
noch ererben
durch Werke deine Gunst,
die uns errett' vom Sterben.
 
2. Ich bitt noch mehr, o Herre Gott
- du kannst es mir wohl geben -,
daß ich nicht wieder werd zu Spott;
die Hoffnung gib daneben;
voraus, wenn ich muß hier davon,
daß ich dir mög vertrauen
und nicht bauen
auf all mein eigen Tun,
sonst wird's mich ewig reuen.
 
5. Ich lieg im Streit und widerstreb,
hilf, o Herr Christ, dem Schwachen;
an deiner Gnad allein ich kleb,
du kannst mich stärker machen.
Kommt nun Anfechtung her, so wehr,
daß sie mich nicht umstoße;
du kannst machen,
daß mir's nicht bringt Gefähr.
Ich weiß, du wirst's nicht lassen.
 
3. Verleih, daß ich aus Herzensgrund
den Feinden mög vergeben;
verzeih mir auch zu dieser Stund,
schaff mir ein neues Leben;
dein Wort mein Speis laß allweg sein,
damit mein Seel zu nähren,
mich zu wehren,
wenn Unglück schlägt herein,
das mich bald möcht verkehren.

 

Evangelium
Lk 10,23-37
Jesus wandte sich zu seinen Jüngern und sprach zu ihnen allein: Selig sind die Augen, die sehen, was ihr seht.
Denn ich sage euch: Viele Propheten und Könige wollten sehen, was ihr seht, und haben's nicht gesehen, und hören, was ihr hört, und haben's nicht gehört.
Und siehe, da stand ein Schriftgelehrter auf, versuchte ihn und sprach: Meister, was muß ich tun, daß ich das ewige Leben ererbe?
Er aber sprach zu ihm: Was steht im Gesetz geschrieben? Was liest du?
Er antwortete und sprach: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allen Kräften und von ganzem Gemüt, und deinen Nächsten wie dich selbst".
Er aber sprach zu ihm: Du hast recht geantwortet; tu das, so wirst du leben.
Er aber wollte sich selbst rechtfertigen und sprach zu Jesus: Wer ist denn mein Nächster?
Da antwortete Jesus und sprach: Es war ein Mensch, der ging von Jerusalem hinab nach Jericho und fiel unter die Räuber; die zogen ihn aus und schlugen ihn und machten sich davon und ließen ihn halbtot liegen.
Es traf sich aber, daß ein Priester dieselbe Straße hinabzog; und als er ihn sah, ging er vorüber.
Desgleichen auch ein Levit: als er zu der Stelle kam und ihn sah, ging er vorüber.
Ein Samariter aber, der auf der Reise war, kam dahin; und als er ihn sah, jammerte er ihn;
und er ging zu ihm, goß Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie ihm, hob ihn auf sein Tier und brachte ihn in eine Herberge und pflegte ihn.
Am nächsten Tag zog er zwei Silbergroschen heraus, gab sie dem Wirt und sprach: Pflege ihn; und wenn du mehr ausgibst, will ich dir's bezahlen, wenn ich wiederkomme.
Wer von diesen dreien, meinst du, ist der Nächste gewesen dem, der unter die Räuber gefallen war?
Er sprach: Der die Barmherzigkeit an ihm tat. Da sprach Jesus zu ihm: So geh hin und tu desgleichen.


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