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Die beiden Advente
Tut Buße, denn das Himmelreich ist
nahe herbeigekommen.
Mt 3,3
Es ist würdig, liebe Brüder, daß
ihr den Advent des Herrn würdig begeht, erfreut über solche Tröstung,
erstaunt ob solcher Herablassung, entflammt von solcher Liebe.
Aber denkt nicht nur an jenen Advent, wo Er kam, zu suchen und selig zu machen,
was verloren war, sondern auch an den Advent, wo er kommen und uns zu Sich
nehmen wird. Diese beiden Advente sind nämlich die beiden Arme des Bräutigams
Christus, zwischen denen ruhend die Braut, die Kirche im Hohenliede spricht:
Seine Linke ist unter meinem Haupte und Seine Rechte herzt mich. Denn in Seiner
Linken sind, wie es an einer anderen Stelle heißt, Reichtum und Herrlichkeit;
in Seiner Rechten aber die Länge der Tage.
Ihr Kinder Adams, was wollt ihr mit irdischen Reichtümern und zeitlicher
Herrlichkeit, die weder wahr noch euer sind?
Bernhard v. Clairvaux
Er kommt zum Weltgerichte,
zum Fluch dem, der Ihm flucht:
mit Gnad und süßem Lichte
dem, der Ihn liebt und sucht.
Ach komm, ach komm, o Sonne,
und hol uns allzumal
zum ewgen Licht und Wonne
in Deinem Freudensaal.
Paul Gerhard (gest. 1676)
Quelle:
"Gemeinschaft der Heiligen"
Ökumenisches Brevier mit Betrachtungen geistlicher Väter und Gebeten aus der
ganzen Christenheit
dargeboten von Hans Heuer
Deutsche Buchverlagsgesellschaft für Christliche Literatur GmbH. Nürnberg 1962
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