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Zusammenleben vor der Ehe?
Fragen und Antworten zum Zusammenleben Unverheirateter im
Licht des Glaubens
Ein Brief von amerikanischen Bischöfen an Paare, die heiraten
wollen
Aus: FMG-INFORMATION Nr. 70, April 2000
Wie in Deutschland hat sich auch in den Vereinigten Staaten
die Haltung ausgebreitet, vor der Eheschließung schon zusammenzuleben. Die
katholischen Bischöfe des amerikanischen Bundesstaates Pennsylvanien haben im
Jahr 1999 in einem Brief* an Paare, die kirchlich heiraten wollen, all die
Argumente, die dafür zu sprechen scheinen, daß junge Leute erst „ausprobieren“,
ob sie zusammenpassen, sehr offen und klar beleuchtet und dazu von der
katholischen Moral lehre her Stellung genommen. Ein Dokument, das zum Nachdenken
anregt!
* „Living
Together. Questions and Answers Regarding Cohabitation and the Church's Moral
Teaching“ Quelle: US-Zeitschrift „Lay Witness, Nov. 1999 bzw. www.cuf.org.
Deutsche Übersetzung: FMG
1. Was ist
unter „Zusammenleben“ zu verstehen?
„Kohabitation“ wird allgemein als „unverheiratet Zusammenleben“
bezeichnet. Es beschreibt das Verhältnis eines Mannes und einer Frau, die
sexuelle Beziehungen pflegen und den Haushalt miteinander teilen, obwohl sie
nicht verheiratet sind.
2. Warum ist das Zusammenleben Unverheirateter eine
solche Sorge für die Kirche?
Wenn ihr euch mit Hilfe des Priesters auf die Ehe vorbereitet,
sprecht ihr mit ihm über viele Themen. Aber besonders besorgt ist die Kirche
über das Zusammenleben Unverheirateter, weil es heute allgemein praktiziert wird
und weil es, auf die Dauer gesehen, großes Unglück für die Familien in der
Kirche verursacht. Das ist wirklich so, und zwar vor allem, weil - selbst wenn
die (bürgerliche) Gesellschaft dieses Verhalten gutheißt - das Zusammenleben
einfach nicht in Einklang zu bringen ist mit dem GÖTTlichen Plan für die Ehe.
Das wird auch der Grund sein, weshalb die meisten Paare, die vor der Ehe
Zusammenleben, das Leben in der Ehe zu schwer finden, um es lange durchzuhalten.
Die Kirche erfindet keine Gesetze. Sie gibt nur weiter und interpretiert, was
GOTT uns die Zeiten hindurch geoffenbart hat. Keiner in der Kirche hat das
Recht, zu verändern, was JESUS gelehrt hat. Das zu tun, bedeutete, die Menschen
der rettenden Wahrheiten zu berauben, die für alle Zeiten gelten. Unser
christlicher Glaube lehrt, daß eine geschlechtliche Beziehung nur in die Ehe
gehört. Sex außerhalb der Ehe ist Mißachtung des Sakramentes der Ehe, Mißachtung
der Heiligkeit des Geschlechtlichen, Mißachtung der menschlichen Würde.
3. Wir haben gute Gründe dafür, vor unserer Heirat
zusammenzuleben. Warum kann die Kirche das nicht akzeptieren?
Die Kirche sorgt für euch wie Eltern für Sohn oder Tochter sorgen,
die sie gern haben. Weil sie weiß, daß das Zusammenleben Unverheirateter für ein
Paar die Wahrscheinlichkeit eines Scheiterns der Ehe vergrößert, möchte die
Kirche euch schützen und euer Glück bewahren. Übrigens denken die meisten Paare
gar nicht wirklich über die Gründe nach, die sie angeben, um ihre Entscheidung
zu rechtfertigen.
Überlegt einmal:
■ Argument 1: „Es ist für uns bequemer.“
Bequemlichkeit, Annehmlichkeit ist eine gute Sache, aber sie kann keine
Basis für Entscheidungen sein, die euer ganzes Leben betreffen. Das Leben in der
Ehe ist manchmal unbequem und manchmal fordernd. Das Zusammenleben bloß aus
Gründen der Annehmlichkeit ist eine schlechte Vorbereitung für eine solche
Bindung. Untersuchungen bestätigen das. Studien zeigen, daß jene, die vor der
Ehe Zusammenleben, dazu tendieren, „Abwechslung“, „Experimentieren“ und offene
Lebensformen (open-ended lifestyles) vorzuziehen, und all das kann zu einer
Instabilität der Ehe führen. Eine Studie, die von Wissenschaftlern der
Universität Chicago und der Universität Michigan durchgeführt wurde, kam zu dem
Ergebnis, daß Paare, die vorher zusammenlebten, zu oberflächlicher Kommunikation
und unverbindlichen Entscheidungen neigen, wenn sie dann verheiratet sind.
Zusammenleben aus Bequemlichkeit erlaubt kein sorgfältiges Nachdenken und
gewährt keinen angemessenen Raum, der nötig ist, um kluge Lebensentscheidungen
zu treffen.
■ Argument 2: „Wir versuchen, Geld für die Hochzeit zu
sparen; da ist es wirtschaftlicher, wenn wir Zusammenleben. “
Sicher, ihr werdet die monatliche Miete sparen, aber ihr opfert etwas viel
Kostbareres dafür. Verlobtsein ist mehr als bloß die Zeit, um die Hochzeitsparty
zu planen. Es ist eine Zeit tieferen Meinungsaustausches und gründlichen
Nachdenkens, und das kann man am besten in einer unbeschwerten Weise bewältigen.
Paare, die schon zusammen leben, haben den Luxus dieser Unbeschwertheit nicht.
Was auch immer ihr an Unkosten einspart - ihr werdet am Ende mehr bezahlen. Dr.
Joyce Brothers hat es in einem Artikel über das Zusammenleben Unverheirateter
treffend gesagt: „Kurzzeitiges Sparen ist viel weniger wichtig als in eine
lebenslange Beziehung zu investieren.“
■ Argument 3: „Wegen der hohen Scheidungszahlen wollen wir
zuerst feststellen, ob es gut geht.“
Studien belegen übereinstimmend, daß Paare, die unverheiratet Zusammenleben,
deutlich weniger geistigen Austausch („Kommunikation“) und Zufriedenheit
überhaupt zeigen. Oberflächlich gesehen scheint eine „Ehe auf Probe“ Sinn zu
machen, indem sie einem erlaubt, die Partner auszusondern, die weniger zu einem
passen. Aber das geht nicht auf diese Weise. Paare, die vor der Ehe
Zusammenleben, haben in Wirklichkeit eine um 50 % höhere Wahrscheinlichkeit der
Scheidung als jene, die das nicht tun. Und über 60 % der Paare, die
Zusammenleben, trennen sich ohne zu heiraten. Ein Zusammenleben vor der Ehe ist
sehr verschieden vom Zusammenleben in der Ehe, weil es keine verpflichtende
Bindung gibt, die die Beziehung stützt.
■ Argument 4: „Wir müssen zuerst einander kennenlernen.
Später werden wir dann Kinder haben.“
Das Zusammenleben, ohne verheiratet zu sein, ist in der Tat die schlechteste
Art, um eine andere Person kennenzulernen, weil es die echte Entwicklung und
Reifung einer beständigen Freundschaft kurzschließt (d.h. die nötige Zeit dafür
nicht gewährt). Jene, die vor der Ehe Zusammenleben, berichten häufig von einer
übertriebenen Erwartung im sexuellen Bereich und von geringerem Interesse am
Gespräch und an anderen Weisen der Kommunikation - und diese würden letzten
Endes zu einer erfüllteren geschlechtlichen Einheit in der Ehe führen.
Traditionell führte der Prozeß des Anfreundens und Werbens die Paare in eine
immer tiefere Wertschätzung füreinander durch das Gespräch, durch das
Miteinander-Teilen von Idealen und Träumen, und durch ein gegenseitiges
Verstehen der Werte, die der andere in sich trägt.
■ Argument 5: „Die Kirche ist altmodisch und in dieser
Hinsicht mit ihrem Denken wirklichkeitsfremd. Die Geburtenkontrolle hat die
alten Regeln überholt. “
Gerade das ist nicht wahr. In der frühen Kirche war das Zusammenleben
außerhalb der Ehe unter den Nichtchristen im Römerreich allgemein verbreitet,
ebenso wie künstliche Empfängnisverhütung. Diese Praktiken aber waren für die
einzelnen, für die Familien und die Gesellschaft zerstörerisch. Die Frauen
wurden als frei verfügbare Objekte behandelt, als Spielzeuge für sexuelles
Vergnügen, und wurden weggeworfen, wenn die Leidenschaften nachließen. Die
christliche Sicht von Ehe und Familie führte zu Glück und Erfüllung für die
einzelnen und die Familien - und zu einer umfassenden Erneuerung von Kultur und
Gesellschaft. Weit davon entfernt, altmodisch zu sein, ist die Lehre der Kirche
damals wie heute revolutionär - und wirksam!
4. Warum mischt sich die Kirche in das Geschlechtsleben
der Paare ein? Es ist doch wirklich nur eine Privatangelegenheit zwischen uns.
Geschlechtlichkeit ist etwas sehr Privates und Persönliches, aber sie
hat auch eine tiefe moralische und soziale Dimension. Sie wirkt als elementare
Bindung in den Familien, und die Familie ist der Baustein der Gesellschaft.
Richtiges und falsches sexuelles Verhalten beeinflußt die Gesundheit und das
Glück der einzelnen, der Familien und der Umgebung. Deshalb war das
Sexualverhalten auch immer Gegenstand vieler bürgerlicher Gesetze. Die Kirche
möchte natürlich die Familie und die Gesellschaft schützen. Mehr als das aber
will sie deine Beziehung mit deinem zukünftigen Gatten und mit GOTT schützen.
Der Geschlechtsverkehr ist der Akt, der den Ehebund des Paares vor GOTT
besiegelt und erneuert. Sexuelle Sünden sind deshalb nicht bloß Sünden zwischen
einem Mann und einer Frau, sondern zwischen dem Paar und GOTT. Und das fällt in
die Verantwortung der Kirche. Sex ist nicht einfach eine private Angelegenheit.
Wenn es eine Sache zwischen euch und GOTT ist, ist es auch eine Sache zwischen
euch und der Kirche. Ihr müßt euch selber fragen: „Wann höre ich auf, Christ zu
sein? Sobald ich die Schlafzimmertür schließe? Wann hört meine Beziehung zu GOTT
auf, von Bedeutung zu sein?“
5. Aber wie soll denn das, was wir mit unserem eigenen
Leib tun, unser Verhältnis zueinander und unser spirituelles Verhältnis zu GOTT
betreffen?
Das Geschenk deines Leibes im Geschlechtsakt ist ein tiefes Symbol
dafür, daß du dich selber ganz hingibst. Im Liebesakt sagen Ehemann und Ehefrau
einander in der „Körpersprache“ das, was sie zueinander am Altar bei ihrer
Hochzeit gesagt haben: „Ich bin dein - für das ganze Leben!“ GOTT hat die
Geschlechtlichkeit zur leiblichen Lust und zur emotionalen Erfüllung geschaffen.
Aber sie ist noch mehr als all das. Sie ist vor allem das tiefste Zeichen des
vollkommenen Geschenkes seiner selbst, das Gatte und Gattin einander
versprechen. Dieses gegenseitige Geschenk ermächtigt das Paar, Mitschöpfer mit
GOTT zu sein, indem es einer neuen Person, einem Baby, das Leben schenkt. Nach
GOTTES Plan hat die geschlechtliche Vereinigung zwei grundlegende Zwecke: die
Liebe der Ehepartner zu stärken und diese Liebe mit ihren Kindern zu teilen.
Der einzige „Ort“, wo diese vollkommene Selbsthingabe von Mann und Frau
geschieht, ist die Ehe. Sie ist der einzige „Ort“, an dem Kinder aufgezogen
werden können mit der sicheren, verbindlichen Liebe der Mutter und des Vaters.
Deswegen gehört die geschlechtliche Intimität nur in die Ehe. Außerhalb der Ehe
ist Sex eine Lüge. Die Handlung sagt: „Ich gebe Dir mein ganzes Selbst“ - aber
der Mann und die Frau enthalten sich in Wirklichkeit ihre Bindung und ihre
Fruchtbarkeit vor und verleugnen ihre Beziehung zu GOTT. Bevor du deinen Leib
einer anderen Person übergibst, mußt du dein ganzes Leben übergeben, und du mußt
im Gegenzug das ganze Leben deines Gatten empfangen - und das wiederum kann nur
in der Ehe geschehen.
6. Warum kann ich nicht meinem Gewissen folgen, wenn
ich glaube, daß das Zusammenleben okay ist?
Menschen können in ihrem Gewissen irren, und sie tun das auch oft. Wo
unsere Eigeninteressen betroffen sind, ist unsere Fähigkeit zur Selbsttäuschung
ungeheuer. Hier, wie in allem, was wir tun, brauchen wir eine objektive Norm,
die uns sagt, ob unser Gewissen richtig geformt und in der Lage ist, richtige
Urteile zu treffen. Moral ist keine Sache der Meinung oder des „guten Gefühls“.
Das Gewissen ist die Stimme GOTTES, die die Wahrheit tief in unserem Herzen
verkündet. Es ist unwahrscheinlich, ja unmöglich, daß GOTT nur um deiner
Bequemlichkeit oder deiner Wünsche willen Seinen eigenen Geboten widerspricht.
Du handelst mit gutem Gewissen, wenn du tust, was GOTT will. Die Entscheidung,
unverheiratet zusammenzuleben, ist immer falsch und sündhaft.
7. Warum behauptet die Kirche, das Zusammenleben sei
ein Ärgernis für andere? Viele unserer Angehörigen und Freunde tun doch das
gleiche.
Nur deshalb, weil alle etwas tun, ist es noch nicht richtig oder
weniger schwerwiegend. Der Entschluß eines Paares zusammenzuleben, wird nicht
einfach isoliert getroffen. Er betrifft jeden, der eine Beziehung zu diesen
beiden hat - Eltern, Brüder, Schwestern, Freunde und sogar andere Mitglieder der
Pfarrgemeinde. Ein unverheiratet zusammenlebendes Paar vermittelt
unausgesprochen, daß es nicht falsch sei, GOTTES Gesetz zu übertreten. Das kann
besonders für jüngere Kinder irreführend sein - für Nichten, Neffen, für Kinder
von Freunden -, die leicht zu beeindrucken sind und deren moralisches Urteil
noch unreif ist.
8. Wie können wir uns am besten spirituell auf unsere
bevorstehende Ehe vorbereiten?
„Hochzeit ist nur einen Tag, Ehe ein ganzes Leben“. Das kann eine
lange und glückliche Zeit sein, aber nur mit einer guten Vorbereitung. Die beste
Weise, sich auf die Ehe vorzubereiten, ist, seinen Glauben zu leben. Katholiken
tun dies, indem sie treu jeden Sonntag die hl. Messe mitfeiern, zum Sakrament
der Versöhnung gehen (Beichte), beten und Werke der Nächstenliebe tun. Wenn du
nicht regelmäßig die hl. Messe besucht hast, wird dich dein Pfarrer wieder sehen
wollen. Wenn seit deiner letzten Beichte schon lange Zeit vergangen ist, wird
der Priester dir helfen. Die Beichte ist ein notwendiger Schritt, wenn ihr schon
zusammengelebt habt. Während der Zeit der Vorbereitung seid ihr sehr dazu
aufgefordert, als Paar miteinander zu beten, die Hl. Schrift zu lesen und ein
Leben entsprechend den christlichen Tugenden zu führen. Um Orientierung zu
haben, schaut auf andere Paare mit kraftvollen christlichen Werten.
9. Warum sollen wir uns nun trennen? Das ist doch nur
eine willkürliche Regelung der Kirche.
Die Lehre der Kirche über das Zusammenleben Unverheirateter ist keine
„willkürliche“ Regelung. Vor der Ehe zusammenzuleben, ist eine Sünde, weil es
GOTTES Gebot und das Gesetz der Kirche verletzt. Der hl. Paulus zählt diese
Sünde - mit dem Fachausdruck „Unzucht“ (ob mit oder ohne Zusammenwohnen) - unter
die Sünden, die jemanden vom Himmel ausschließen können (vgl. 1 Kor 6,9). Das
Zusammenleben Unverheirateter richtet sich gegen die tiefsten Wünsche des
menschlichen Herzens und läßt die Wahrscheinlichkeit, daß die Ehe scheitert,
stark ansteigen.
Wenn du ehrlich vor dir selber bist, wird dir jede praktische Überlegung sagen,
daß es richtig ist, das Zusammenleben vor der Ehe aufzugeben. Es ist eine
Entscheidung, sich von der Sünde abzukehren und CHRISTUS und Seiner Lehre zu
folgen. Das ist immer die richtige Entscheidung. Aber es ist eine gute
Entscheidung auch aus anderen Gründen, nämlich:
• Diese Entscheidung wird eure Ehe stärken
• sie wird eure Freundschaft vertiefen
• sie wird eine tiefere Vertrautheit und Gemeinschaft fördern
• sie wird eure Fähigkeit der Problemlösung und Kommunikation erweitern
• sie wird eurer Ehe eine größere Aussicht auf Gelingen geben. Ihr denkt
vielleicht, daß ihr einmalig seid und daß eure Leidenschaft füreinander niemals
nachlassen wird. Aber so denken die meisten Paare. Niemand geht in eine Ehe und
plant ihr Zerbrechen. Dennoch geht die Mehrheit der Paare wieder auseinander.
Ihr möchtet also die „große Ausnahme“ sein: eines der Paare, die in der Ehe
Erfolg haben, nachdem sie schon vorher glücklich und erfüllt zusammenlebten!
Manche Paare, die Zusammenleben, meinen, es sei etwas Künstliches oder
Unwichtiges, vor der Eheschließung getrennt zu leben. Manche befürchten, daß das
Einstellen der sexuellen Aktivität schädlich für ihre Beziehung sei. Doch das
ist selten der Fall. Auch in der Ehe muß die Geschlechtsbeziehung manchmal eine
Zeitlang unterlassen werden, wegen Krankheit, Militärdienst, Geschäftsreisen
oder um des Wohles des Ehegatten willen. Die Beziehung wird dies nicht nur
überleben, sondern dadurch stärker werden. GOTT lohnt solche Opfer mit Gnaden
für eine gute Beziehung. Wenn ihr euch vom Geschlechtsverkehr enthaltet, werdet
ihr in die Lage versetzt, auf andere Formen der Kommunikation zu bauen, und das
wird euch letztlich ermöglichen, euch gegenseitig in einer tieferen, dauerhaften
Weise kennenzulernen.
10. Was wird es uns Gutes bringen, wenn wir die Lehre
der Kirche befolgen?
Die katholische Lehre in dieser Angelegenheit bringt reichen Segen
über die Paare, die sie bereitwillig annehmen. Die Gute Nachricht JESU macht
euch frei, an eurer Vertrautheit noch mehr Freude zu haben:
• indem ihr euren Gatten als Person, nicht als Objekt würdigt
• indem ihr in einer stabilen, sicheren, dauerhaften und gläubi -gen Beziehung
lebt
• indem ihr eher die wahre, treue Liebe zum Ausdruck bringt als einfach einen
körperlichen Drang zu befriedigen.
Die eheliche Liebe hat einen besonderen Platz im Plan GOTTES. Wie alles Gute, so
verlangt auch sie Opfer. Aber diese sind im Vergleich mit dem Lohn gering. Sucht
zuerst das Reich GOTTES; alles Übrige, das ihr euch wünscht, wird euch gegeben
werden - und noch viel mehr!
■ Fragen zum Nachdenken und für das Gebet:
1. Warum habt ihr euch, als Paar, das heiraten will, für das
Zusammenleben vor der Ehe entschieden?
2. Was habt ihr zwei von der Erfahrung des Zusammenlebens gelernt? Was habt ihr
über euch als Paar und als einzelne gelernt?
3. Was ist die treibende Kraft hinter eurer Entscheidung, jetzt zu heiraten? Was
hat sich in eurer Beziehung geändert und euch bewegt, zu wünschen, daß ihr
heiratet und daß eure Ehe in der Kirche gesegnet wird?
4. Gab es früher ein Widerstreben oder ein Zögern zu heiraten? Wennja, was war
der Grund? Sind diese Probleme nun vollständig gelöst?
5. Warum wollt ihr in der Katholischen Kirche heiraten?
6. Was bedeutet für euch beide die Ehe als Sakrament?
7. Wie seht ihr euren Glauben und eure Liebe als innigen Teil eurer Ehe?
8. Wie wollt ihr in eurer Ehe für das Leben offen sein?«
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Die pennsylvanischen Bischöfe fügen Ihrem Brief noch einige Zitate zum Thema an:
„Am Anfang hat der Schöpfer die
Menschen als Mann und Frau geschaffen und gesagt: Darum wird der Mann Vater und
Mutter verlassen und sich an seine Frau binden, und die zwei werden ein Fleisch
sein. Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins. Was aber GOTT verbunden hat,
das darf der Mensch nicht trennen.“ (Mt 19,4-6)
„Die innige Gemeinschaft des Lebens
und der Liebe in der Ehe, vom Schöpfer begründet und mit eigenen Gesetzen
geschützt, wird durch den Ehebund, d. h. durch ein unwiderrufliches personales
Einverständnis gestiftet... GOTT selbst ist Urheber der Ehe.“ (2. Vatikanisches
Konzil, Gaudium etspes, 48)
„Die Sexualität, in welcher sich
Mann und Frau durch die den Eheleuten eigenen und vorbehaltenen Akte einander
schenken, ist keineswegs etwas rein Biologisches, sondern betrifft den innersten
Kern der menschlichen Person als solcher. Auf wahrhaft menschliche Weise wird
sie nur vollzogen, wenn sie in jene Liebe integriert ist, mit der Mann und Frau
sich bis zum Tod vorbehaltlos einander verpflichten. Die leibliche Ganzhingabe
wäre eine Lüge, wenn sie nicht Zeichen und Frucht personaler Ganzhingabe wäre.“
(Papst Johannes Paul II., Familiaris consortio, 11)
„Durch die Vereinigung der Gatten
verwirklicht sich der doppelte Zweck der Ehe: das Wohl der Gatten selbst und die
Weitergabe des Lebens. Man kann diese beiden Bedeutungen oder Werte der Ehe
nicht voneinander trennen, ohne das geistliche Leben des Ehepaares zu
beeinträchtigen und die Güter der Ehe und die Zukunft der Familie aufs Spiel zu
setzen. Die eheliche Liebe zwischen Mann und Frau steht somit unter der
doppelten Forderung der Treue und der Fruchtbarkeit.“ (Katechismus der
Katholischen Kirche, Nr. 2363)
„Die gute Vorbereitung auf die
christliche Ehe ist in sich schon eine Reise des Glaubens. Es ist für die
Verlobten eine besondere Gelegenheit, den in der Taufe empfangenen und durch die
christliche Erziehung genährten Glauben wiederzuentdecken und zu vertiefen. Auf
diese Weise werden sie ihre Berufung, CHRISTUS zu folgen und dem Reich GOTTES im
Ehestand zu dienen, erkennen und freiwillig annehmen.“ (Papst Johannes Paul II.,
Die Rolle der christlichen Familie in der modernen Welt)
Herausgeber: FREUNDESKREIS MARIA GORETTI e. V., Engelbertstr. 21, D-81241
München
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