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Von Charly Pichler, aus Wiler Nachrichten vom
20. März 2002.
zitiert nach "Mitteilungsblatt der
Priesterbruderschaft St. Pius X." (Nr. 286,
Oktober 2002, Seite 35-36)
Als jüngst in der in Amerika landesweit
ausgestrahlten TV-Sendung „The Early Show“ Anne Graham, Tochter des weltberühmten
Predigers und Evangelisten Billy Graham gefragt wurde, wie die Geschehnisse des
11. September 2001 mit Gottes Existenz in Einklang zu bringen seien, und Seiner
Verheißung, dem Menschen Schutz zu bieten, sagte sie sinngemäß: „Gott hat
sich wohl distanziert: Zu lange schon haben wir Ihn gebeten, sich herauszuhalten
aus unseren Belangen. Zu lange und zu oft schon baten wir Ihn, unsere Schulen
und Regierungen zu verlassen, unser Leben mit Seiner Gegenwart nicht mehr zu
behelligen. Also hat Er sich still zurückgezogen. Wie also können wir Seinen
Schutz erbitten, während wir Ihn unausgesetzt auffordern, uns in Ruhe zu
lassen?
Als Sein Bildnis aus den Schulzimmern verbannt
werden sollte, haben wir okay gesagt, und als Gottes Wort „Du sollst nicht töten,
Du sollst nicht stehlen!“, als dieses Wort nicht mehr gelehrt werden sollte,
jenen, die uns folgen, da haben wir okay gesagt. Dann kamen die
Erziehungsexperten, die uns rieten, die Kinder nicht mehr zu disziplinieren, sie
nicht mehr zu züchtigen, wenn sie fehl taten, weil so ihre zarte Persönlichkeit
beschädigt und ihre Individualität gefährdet werden könne - wir haben okay
gesagt.
Andere Leute traten auf mit der Devise, daß
Lehrer und Vorsteher ihre Schüler nicht mehr zu Disziplin, Rechtschaffenheit
und Verantwortung aufzufordern hätten, ihr freier Wille würde sonst tangiert.
Viele schlossen sich dem an und sagten okay.
Wieder andere meinten, laßt uns die freie Liebe
pflegen und unseren Töchtern erlauben, ihre Kinder abzutreiben, zu töten, was
sich verzweifelt müht, geboren zu werden, und was sie darauf hörten., war
unser okay.
Und als die Sitten freier wurden, so frei, daß
keine Grenzen mehr da waren, da sagten sie, laßt unsere Jungen ihre
Begehrlichkeiten ausleben, ungehemmt und welche sie auch seien - wir sagten
okay.
Unsere nationale Führung kam zur Ansicht, es sei
egal, was Menschen moralisch bewegt, solange sie ihre Arbeit effizient
verrichten und die Wirtschaft rund läuft. Also erlaubten sie, daß Filme
entstanden und Illustrierte gedruckt wurden, wo das widerlich Obszöne oberstes
Gebot ist und die vor Publikum praktizierte Kopulation als hochgoutiertes
Unterhaltungssujet opportun wurde. Und auch da sagten wir okay.
Als dann die Bilder nackter Kinder, mißbraucht,
geschändet, gefoltert, im Internet auftauchten, da dauerte es lange, bis wir
unser okay verweigerten. Und viele schwiegen nur!
Dann entstanden mediale Produkte, in denen zu
Gewalt aufgerufen wurde, wo Vergewaltigungsszenen die Highlights bildeten, Mord
und Verbrechen zelebriert wurden, alles musikalisch untermalt, der Jugend
implizierend, es sei okay so. Keine schädlichen Auswirkungen haben wir befürchtet
und die Warner ausgelacht.
Enthusiastisch. intonierten wir unsere Hymne
eines allumfassenden absolutistischen Okays, laut und mit Nachdruck.
Wunderten uns dann aber sehr, als unsere Kinder
keine Skrupel mehr kannten und die Fähigkeit verloren, zwischen Gut und Böse
zu unterscheiden. Wir staunten, als es ihnen nichts mehr ausmachte, Menschen zu
töten oder deren Tötung mitanzusehen, und sie Klassenkameraden quälten,
terrorisierten, gar umbrachten, grad so, als sei es das Natürlichste von der
Welt. Was es für sie auch war, denn unser Okay hat es sie so gelehrt. Langsam
nur dämmert uns die biblische Erkenntnis: „Wer Wind sät, wird Sturm
ernten!“. Ist es doch eigenartig, wie leichtfertig wir Gott und Seine Gebote
entsorgten und nun darüber staunen, wie die Welt zur Hölle geht. Eigenartig,
wie das Laute, Brutale, Obszöne, Vulgäre frei durch den Cyberspace fließt und
wie rasch belächelt wird, wer zu Umkehr und neuer Besinnung aufruft. Eigenartig
auch, wenn wir nun hergehen, solche Überlegungen verwerfen, uns zurücklehnen,
alles negierend, aber gleichzeitig Klage führen, in welch erbärmlichem Zustand
sich unsere Welt befindet.“
Wir meinen abschließend: Eigenartig auch, wie
schwer es heutzutage selbst unumstößlichste Wahrheit hat, als solche erkannt
und akzeptiert zu werden.
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