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Marienlob eines Reformators

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Wer das Lob Marias grundsätzlich für "unevangelisch" hält, hält sich wahrscheinlich für evangelischer, als es selbst der Reformator Martin Luther war.

Interessant am folgenden Marienlob des Reformators Martin Luther von 1521 ist, daß in sehr gedrängter Form

  1. Maria "Gottes Mutter " genannt und

  2. Maria als "sündlos" bezeichnet wird.

  3. Bestreitet Luther nicht, daß Maria "Königin des Himmels" sei. Gleichwohl möchte er nicht, daß man sie so nennt, "daß man den Namen nicht zu weit treibe".


aus: Martin Luther: Das Magnificat verdeutscht und ausgelegt (1521):

Denn er hat große Dinge an mir getan, der da mächtig ist, und des Name heilig ist
...
Die großen Dinge sind nichts anderes, als daß sie Gottes Mutter geworden ist, in welchem Werk ihr so viele und große Güter gegeben sind, daß niemand sie begreifen kann. Denn da folget alle Ehre, alle Seligkeit, und daß sie im ganzen menschlichen Geschlecht eine einzigartige Person ist über alle, der niemand (darin) gleich ist, daß sie mit dem himmlischen Vater ein Kind, und ein solches Kind hat. Und sie selbst kann ihm keinen Namen geben vor überschwenglicher Größe und muß es dabei bleiben lassen, daß sie heraus brünstet und schäumt, es seien große Dinge, die nicht auszureden seien noch zu messen. Darum hat man in einem Wort alle ihre Ehre begriffen, so man sie Gottes Mutter nennet. Es kann niemand Größeres von ihr noch zu ihr sagen, wenn er gleich so viel Zeugen hätte wie Laub und Gras, Sterne am Himmel und Sand im Meer ist. Es will auch im Herzen bedacht sein, was das sei, Gottes Mutter sein.
Sie schreibts auch frei Gottes Gnade, nicht ihrem Verdienst zu. Denn obwohl sie ohne Sünden gewesen ist, ist doch diese Gnade so außerordentlich, daß sie ihrer auf keine Weise würdig gewesen. Wie sollte eine Kreatur würdig sein, Gottes Mutter zu sein?
Zwar schwätzen etliche Skribenten hier viel von ihrer Würdigkeit zu solcher Mutterschaft. Aber ich glaube ihr selber mehr als ihnen. Sie sagt, ihre Nichtigkeit sei angesehen worden, und Gott habe nicht ihren Dienst damit belohnt, sondern: "Er hat große Dinge an mir getan." Von sich selbst aus hat ers getan, ohne meinen Dienst. Denn sie hat ihr Lebtage nie daran gedacht, viel weniger sich dazu bereitet und geschickt, daß sie Gottes Mutter werden sollte. Es kam ihr diese Botschaft ganz unversehens, wie Lukas schreibt. Aber ein Verdienst ist nicht unvorbereitet auf seinen Lohn, sondern um Lohnes willen wohl bedacht und unternommen.
...
Es bedarf wohl auch eines Maßes, daß man den Namen nicht zu weit treibe, daß man sie eine Königin der Himmel nennt. Zwar ist das wahr, aber dadurch ist sie doch keine Abgöttin, daß sie geben oder helfen könne, wie etliche meinen, die mehr zu ihr als zu Gott rufen und Zuflucht haben. Sie gibt nichts, sondern allein Gott, wie folgt: "Der da mächtig ist." Damit nimmt sie doch allen Kreaturen alle Macht und Kraft und gibt sie allein Gott.
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