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6. Woche: Donnerstag

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Das Brot des Lebens

Jesus spricht: ich bin das Brot des Lebens. Wer zu Mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an Mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten.
Joh 6,35

Du befiehlst, daß ich Dir mit Vertrauen nahe, wenn ich an Dir teilhaben will; 
daß ich die Speise der Unsterblichkeit empfangen soll, wenn ich ewiges Leben und Herrlichkeit zu erlangen wünsche. Kommt her zu mir, sprichst Du, alle, die ihr mühselig und beladen seid, Ich will euch erquicken. O süßes und freundliches Wort im Ohr des Sünders! Daß Du, Herr, mein Gott, den Dürftigen und Armen einladest zur Gemeinschaft Deines allerheiligsten Leibes. Aber wer bin ich, Herr, daß ich es wagen sollte, Dir zu nahen? Siehe, die Himmel fassen Dich nicht, und Du sprichst: Kommet her zu Mir alle? Was will diese gnädige Herablassung und diese freundliche Einladung? Wie darf ich es wagen, zu kommen, da ich mir keines Guten bewußt bin, worauf ich vertrauen könnte? Wie darf ich Dich in mein Haus einführen, der ich Dein huldreiches Antlitz so oft beleidigt habe? Die Engel und Erzengel beten Dich an, die Heiligen und Gerechten fürchten Dich, und Du sprichst: Kommt her zu Mir alle? Wenn Du es nicht sagtest, Herr, wer würde glauben, daß es wahr ist; und wenn Du es nicht gebötest, wer würde hinzutreten wagen?

Thomas von Kempen 

 

Ach, wie hungert mein Gemüte,
Menschenfreund, nach Deine Güte!
Ach, wie pfleg ich oft mit Tränen
mich nach Deiner Kost zu sehnen!
Ach wie pfleget mich zu dürsten
nach dem Trank des Lebensfürsten,
daß in diesem Brot und Weine
Christus Sich mit mir vereine.

J. Franck (gest. 1677)


Quelle:
"Gemeinschaft der Heiligen" 
Ökumenisches Brevier mit Betrachtungen geistlicher Väter und Gebeten aus der ganzen Christenheit
dargeboten von Hans Heuer
Deutsche Buchverlagsgesellschaft für Christliche Literatur GmbH. Nürnberg 1962