Aus einer Predigt von Prof. Dr. Georg May, 21. März 2010

Die Missachtung der Gebote Gottes, meine lieben Freunde, beseitigt nicht die Ordnung, die von ihnen ausgeht. Die Leugnung der Sünde schafft die Sünde nicht aus der Welt. Sie bleibt das Unheil, das dem Menschen schadet und ihn schuldig macht. Die Welt kann nicht heil werden, wenn sie nicht geheiligt wird. Der Mensch kann nicht besser werden, wenn er nicht gnadenhaft erhoben wird.

Die Modelle der Selbsterlösung übersehen die furchtbare Tatsache der Schuld: der Erbschuld und der persönlichen Schuld. Die Schuld ist das größte Übel, das den Menschen treffen kann. Und wer von der Schuld befreien kann, der ist der Erlöser. Die Erlösung von der Schuld ist durch keine Änderung der Produktionsverhältnisse oder der Staatsverfassung zu erreichen. Sie ist auch nicht durch den Fortschritt der Wissenschaft und der Technik zu gewinnen. Von der Schuld kann nur der befreien, der von der Schuld betroffen ist, nämlich Gott, unser Heiland.

Wir gläubigen Christen sind in der glücklichen Lage zu wissen, woher das Unheil und woher das Heil kommt. Das Heil kommt von Gott in Christus Jesus. Christus ist nach Gottes Anordnung für uns zur Rechtfertigung, Heiligung und Erlösung geworden. Der Gerechte ist für die Ungerechten gestorben, um uns zu Gott zu führen. Es gefiel Gott, in Christus alles mit sich zu versöhnen, alles auf Erden und alles im Himmel, indem er durch sein Blut am Kreuze Frieden stiftete.

Quelle: Mitteilungsblatt der Priesterbruderschaft St. Pius X. (Mai 2010), http://www.piusbruderschaft.de/mitteilungsblatt


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