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Ins Gefängnis, spricht man von Sünde?

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Die Meldung:

"Ins Gefängnis, spricht man von Sünde?"

Unter dieser Überschrift veröffentlichte die Zeitschrift idea spektrum (23/2002) folgende Meldung

"Müssen Christen in Schweden künftig ins Gefängnis, wenn sie sich unter Berufung biblische Aussagen öffentlich gegen praktizierte Homosexualität aussprechen? Das befürchten Kritiker eines am 15. Mai mit großer Mehrheit im schwedischen Parlament verabschiedeten Gesetzes. Danach kann die Bedrohung und Mißachtung von Homosexuellen als Gruppe mit bis zu vier Jahren Haft bestraft werden. 

Als Mißachtung gelten danach nicht nur Verleumdungen und Schmähungen, sondern auch "kränkende Beurteilungen" eine "sexuellen Veranlagung". ... 

Nach Meinung der schwedischen Kritiker ist nicht klar, was vom Gesetz als Mißachtung Homosexueller geahndet werden soll. "Darf der Prediger noch sagen, daß Homosexualität Sünde im biblischen Sinn ist?" fragte der Abgeordnete und Pastor Tuve Skaanberg. Die Professorin für Strafrecht an der Universität Stockholm, Madeleine Lejonhufvud, ist der Ansicht, daß man sich nicht schuldig mache, solange man entsprechende Bibeltexte als historische Dokumente zitiere. Die Grenze zum Vergehen beginne dort, wo die biblische Sichtweise für heute als gültig erklärt werden. In dieser Weise äußerte sich auch Justizkanzler Gören Lambertz. Ein Problem entstehe nur, wenn ein Prediger behaupte, die Gebote der Bibel wären für das heutige Leben verbindlich."


 

Der Kommentar:

Drei Beobachtungen aus jener Meldung lassen für die Zukunft des ehemals christlichen Abendlandes Schlimmes befürchten:

  1. ... daß man sich nicht schuldig mache, solange man entsprechende Bibeltexte als historische Dokumente zitiere, 
  2. daß die Grenze zum Vergehen beginne dort, wo die biblische Sichtweise für heute als gültig erklärt werden und
  3. ein Problem nur entstehe , wenn ein Prediger behaupte, die Gebote der Bibel wären für das heutige Leben verbindlich.

Wir werden uns in Zukunft in Europa demnach zunehmend auf eine Kriminalisierung biblisch begründeter Aussagen einstellen müssen. Auch in Deutschland ist es übrigens schon heute theoretisch möglich, biblisch begründete Aussagen unter Anwendung bereits bestehender Strafgesetze zu verfolgen. Durch  "Anti-Diskriminierungs-" und andere Gesetze wird der Staat wohl in Zukunft zunehmend in das innere Leben der Kirche einzugreifen versuchen. 

Die Kirche Gottes aber hat das Wort Gottes zu verkündigen und zwar "nicht nur das reine Wort Gottes, sondern auch das ganze Wort Gottes" (Richard Wurmbrand). Dieser Verpflichtung wird sie untreu, wenn sie bestimmte biblische Wahrheiten aus ihrer Verkündigung ausklammert. 

Nichts macht uns feiger und gewissenloser als der Wunsch, von allen Menschen geliebt zu werden.
Marie von Ebner-Eschenbach

Der Staat hat aber nicht das Recht, sich in die inneren Angelegenheiten der Kirche zu mischen. Das betrifft nicht nur Fragen von Lehre, Bekenntnis und Verkündigung, sondern auch Fragen der Besetzung von Ämtern, Struktur- und Organisationsfragen, Liturgie und anderes.
Die Kirche ist keine staatliche Behörde. Sie leitet ihre Stellung und Autorität nicht vom Staat, sondern von Gott ab.

Zuletzt: Wer sich über die drei oben genannten Aussagen von Juristen mokiert bedenke, daß schon seit langem durch Theologen von Lehrstühlen und Kanzeln herab Bibeltexte ausschließlich als historische Dokumente zitiert werden. 

Wenn der Staat in Zukunft bibeltreue Christen verfolgen wird, kann er sicher auf die Schützenhilfe solcher Theologen und "kirchlichen" Stellen zählen. Man lese dazu Offb 17.

Wer "die biblische Sichtweise für heute als gültig" erklärt und behauptet, daß "die Gebote der Bibel für das heutige Leben verbindlich" wären, muß auch auch von "christlicher" Seite her mit dem Vorwurf einbringen, die "Grenze zum Vergehen" überschritten zu haben. Von den Problemen, die mancher Christ, der für die Verbindlichkeit der Gebote der Bibel für das heutige Leben eintrat, mit kirchenamtlichen und nichtamtlichen Stellen hatte und hat, kann mancher viel erzählen. 

siehe auch den "Vortrag über den Anti-Christus"

Matthias Niche


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