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Kurze Instruktion für einen Soldaten Jesu Christi

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Quelle: Heinrich Vogel in seinem 1936 erschienenen Buch: "Die eiserne Ration eines Christenmenschen"

„Leide mit als ein guter Streiter Jesu Christi 
( 2. Tim 2,3)

Das erste, was dir not ist, ist, daß Gott dich besiegt; nur als ein von Gott Besiegter hast du teil an Gottes Sieg.
Du hast nur eine Waffe, Gottes Wort!
Der erste Gebrauch der Waffe des Wortes Gottes liegt im Beten; denn ohne Gebet kannst du dies Wort weder hören noch sagen.
Laß die Waffe dieses Wortes so nackt und bloß, wie sie ist, und meine nicht, du müßtest dieses Schwert in deinen Scheiden sichern.
Gottes Wort braucht keine Bundesgenossen!
Verlaß ist nur auf Gottes Wort; darum verlaß dich weder auf dein eigenes, noch auf anderer Leute Gewissen.
Lies deine Bibel täglich, täglich, täglich.
Berufe dich nicht auf dein Verantwortungsgefühl, sondern auf einen klaren Text und Befehl der heiligen Schrift.
Bitte Gott täglich, er möge dich ganz gewiß machen, daß du nicht in eigener, sondern in seiner heiligen Sache im Feld stehst.
Halte für deine eigentliche, eine und unüberwindliche Kraft das Wort von der Vergebung aller deiner Sünden.
Bitte Gott um seinen heiligen Geist, daß er dir das Ohr öffne für das Wort von der Vergebung aller deiner Sünden um Christi willen; denn mit diesem Wort sollst du durch Tod und Hölle brechen.
Vergebung deiner Sünden, –  dies und nichts anderes ist das Mittel wider die Furcht.
Unterlaß die Selbstverteidigung gegenüber Gott; überlaß es Gott, dich zu verteidigen durch Gnade.
Im ersten Gebot steht der eine einzige Befehlsanspruch, dem du immer und überall gehorchen sollst und mußt!
Gehöre ihm ganz, wie Er dir ganz gehört.
Er teilt seine Befehlsgewalt mit niemand.
Kein Eid entbindet den Soldaten Christi von dem Fahneneid seines himmlischen Herrn.
Keine menschliche Disziplin entbindet dich von der Pflicht, deinen Mund aufzutun und zu bekennen.
Der Obrigkeit, die von dir fordert, was wider Gottes Gebot streitet, kannst du nicht besser dienen, als daß du solchen falschen Gehorsam ihr weigerst und darüber leidest.
Du bist kein Revolutionär; denn dein Herr ist nicht ein Gott der Revolutionen, sondern der Erneuerung durch den Heiligen Geist.
Vergiß nicht, für deine Obrigkeit zu beten!
Bringe der Welt an deinem Teil bei, daß die vor Menschen aufrecht stehen, die sich vor Gott beugen.
Gedenke, daß du umkämpft bist.
Vergiß nicht, daß die Welt nichts so haßt wie Gottes Wort;  vergiß nicht, daß die Welt nichts so not hat wie Gottes Wort.
Glaube keinem Zweifler, der an seine Zweifel glaubt.
Wisse, daß du für deine Gegner kämpfst, so wahr Gott seine Schlachten nicht gegen, sondern für uns gewonnen hat.
Rechne damit, daß das Schicksal von Völkern und Staaten, die Bewahrung vor Kriegen und Revolutionen davon abhängt, daß einige wenige nicht nachlassen in der Fürbitte. Darum bitte Gott, daß du zu diesen wenigen gehörst.
Verkenne dich nicht im Feind; rechne aber viel mehr mit der Macht deines Herrn.
Du hast einen lebendigen Herrn.
Ein rechter Soldat Jesu Christi darf den Humor nicht verlieren, wenn der Feind den Sieg schon in der Tasche zu haben meint.
In allen Niederlagen bleibe dessen gewiß, daß der Gott, der den Gekreuzigten von den Toten auferweckte, seinen Sieg in der Niederlage gewonnen hat.
Wenn du jemand den Untergang der Kirche Jesu Christi prophezeien hörst, so lache ihn getrost und fröhlich aus und wenn du singen kannst, so singe ihm den Vers vor: „Gott sitzt im Regimente ...“!
Du kommst in keinen Kampf, in dem Er nicht schon den Sieg errungen hätte.
Es steht geschrieben: Leide mit als ein guter Streiter Jesu Christi; nicht steht geschrieben: Wehre dich wie man sich in der Welt wehrt mit den Mitteln und Waffen der Welt.
Es kommt nicht darauf an, daß du, sondern daß Gott zu seinem Rechte kommt.
Du dienst in eine Armee mit großer Tradition: Apostel und Propheten, Märtyrer aller Zeiten und Völker haben vor dir unter Leiden das Wort bezeugt, dessen Soldat du bist.
Laß dir keine Stunde leid sein, die du um seinetwillen gefangen wärest.
Laß dir keine Ohrfeige leid sein, die du um seinetwillen empfingest.
Wenn du um seinetwillen deine Existenz verlörst, so sei gewiß, daß er für die Existenz derer einsteht, die ewig in ihm ihre Existenz haben. Schäme dich nicht, um seinetwillen ausgelacht zu werden.
Wenn du um seinetwillen diffamiert wirst, so denke daran, daß er um deinetwillen verleumdet wurde.
Dein Herr wurde als Hochverräter, Kirchenzerstörer und Gotteslästerer verleumdet und hingerichtet.
Du hast einen von der Welt angespuckten, geohrfeigten, mißhandelten und gekreuzigten Herrn.
Du bis mit Christus draußen; darum wundere dich nicht, wenn sie dich wie einen Gebannten behandeln.
Du mußt damit rechnen, daß der Stand eines Christen in der Welt der Stand an der Wand ist.
Aber ob sie dich töten, das Wort, das dein Leben ist, können sie nimmermehr töten!
Kommst du in Sachen dieses Kampfes in Bedrängnis oder in innere Not, so nimm es für ein gutes Zeichen, daß du an der Front stehst.
Kommen dir je länger je mehr Anfechtungen, von denen du früher nicht einmal etwas ahntest, so nimm es für ein gutes Zeichen, daß du auf Vorposten stehst.
Er trat auch an deine Stelle und tritt auch für dich ein.
Was du auch um seinetwillen leidest, grüße solch ein Leid als sein Leid, das die Seinen lieben.
Tu nicht so, als ob du der einzige Soldat Jesu Christi wärest; gehorche aber dem Befehl, und wenn niemand außer dir gehorchte.
Trau deinem Herrn immer mehr zu als dir selbst.
Laß dir durch nichts und niemand einreden, daß irgendeine menschliche Instanz allmächtig sei.
Laß dir nicht durch große Namen imponieren; laß dir die großen Namen auch nicht zur Anfechtung werden; denn es ist nur ein Name groß und heilig, rettend und verpflichtend, das ist der Name deines Herrn.
Meine nur nicht, daß Gott einen so trefflichen Mann wie dich brauchte; aber wahrlich: Du brauchst Gott!
Meine nur nicht, daß ein so armseliger Mensch wie du für Gott überflüssig wäre; Gott hat dir eine große Aufgabe zugedacht!
Achte den Posten, auf den dich Gott stellt, für ehrenvoller als alle Posten der ganzen Welt!
Laß dich nicht in fremden Sold nehmen; denn Christi Landsknechte sind nicht verdingbar an die Herren dieser Welt.
Du bist nicht Feldherr in Gottes Schlacht.
Wenn du auf Weisung von oben wartest, so greife mit deinen Erwartungen nicht zu tief!
Sei darauf gefaßt, daß Gott dir durch den Bruder seinen Befehl übermittelt.
Laß deine Taktik beiseite und glaube an die Strategie, die im Himmel gemacht wird.
Schieß nicht zu kurz und nicht zu weit; mit deinen Zielbestimmungen wirst du immer vorbeischießen.
Rechne mit der Macht des Wortes und verachte die Macht der Masse!
Bilde dir niemals ein, du könntest Gottes Sache retten!
Glaube niemals, daß du in diesem Kampf ganz allein ständest.
Danke Gott für die Brüder, die du in diesem Kampf finden wirst.
Du kämpfst nicht als Mitglied und Funktionär einer frommen Partei, sondern als Glied der Kirche Jesu Christi.
Gottes Kampf um die Welt ist kein Verteidigungskrieg, sondern eine große Angriffsschlacht.
Vertausche das Gebot deines Herrn nicht mit dem Friedensangebot der Welt.
Sei auf der Hut, daß dir nicht unter der Hand die Waffen vertauscht werden, und du für das Schwert der Heiligen Schrift jene Stäbe eintauschst, die dem durch die Hand gehen, der sich darauf stützt.
Laß dir niemals, auch nicht im Namen der Liebe, deine Waffe aus der Hand winden.
Wisse, daß es in diesem Krieg keinen Waffenstillstand gibt.
Wisse, daß die Ruhepausen stunden der Versuchung zu werden drohen!
Hüte dich vor den Schlachtenbummlern und ihren Fragen!
Ehe du deine Schützengrabenerlebnisse zum besten gibst, überlege dir, ob es zum besten der Ehre deines Herrn oder zum besten deines Ruhms geschieht!
Nütze die Ruhepausen für die nächste Schlacht.
Beschwere dich nicht mit unnötigem Gepäck von Sorgen und Frage als da sind: „Was folgt danach?“ und: „Wie soll’s weitergehen?“!
Bleib auf dem Weg und meide jeden Ausweg!
Du hast eine große Zukunft vor dir, – Gottes Zukunft!
Du bist auf dem Marsch zur Auferstehung und zum ewigen Leben.
Im heißesten Gedränge freu dich zwischendurch auf den Himmel Gottes!

„Der Herr wird für euch streiten, und ihr werdet stille sein.“ 
(2. Mose 14,14)  

Der Herr wird für dich streiten,
Du angstverstörtes Heer,
Und Seinen Weg bereiten
Dir mitten durch das Meer;
Das Eine und das Größte
Ließ er an dir gesche’n,
Der Gott, der dich erlöste,
Läßt dich nicht untergeh’n! 

Warum willst du verzagen,
Vor Feindes Übermacht,
Als müßtest du nun schlagen
Mit deiner Kraft die Schlacht.
Und ob gleich Tod und Hölle
Dir unausweichlich droh’n,
Er trat an deine Stelle,
Des Vaters ein’ger Sohn.

Mit Seinem Leib und Leben
Deckt Er Sein Eigentum,
Du darfst dich Ihm nur geben,
Er ist dein Heil und Ruhm!
Er ist der rechte Krieger
In Gottes großer Schlacht, –
Herr Christ, Du bist der Sieger,
Dein Werk ist schon vollbracht! 

(Melodie: Ist Gott für mich, so trete ...)

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