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"Anstiftung zum Apostolat"

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Es gibt heute keine Organisation, keine Partei, keinen Clan, keine Sekte, die nicht einen Plan vorzulegen hat und sich bemüht, ihm Geltung zu verschaffen. Nur wir Christen allein bewegen uns im Schlepptau. Und wir halten es noch für eine Tugend, daß wir eher die Thesen des Feindes übernehmen, als "triumphalistisch" die unseren zu verkünden.
Wir bemühen uns gar nicht, das zu sagen, durchzusetzen und zu verteidigen, was wir als Wahrheit betrachten, sondern suchen wie die anderen unsere Hilfe bei dem, was vielleicht die Massen anzieht und die allgemeine Meinung hinter sich hat. So verlieren wir uns in Rezepten und Tricks, in kurzatmigen Kampagnen und Lärmszenen ohne Widerhall. Wir erhoffen unser Heil von irgendeiner vom Zaun gebrochenen Aktion - Empiriker in Kupferwährung, doch von keiner wirklichen Erfahrung belehrt.

Wirrköpfe - wir, die wir uns zur Ordnung und Methode bekennen;
Faulpelze - wir, die wir Eifer und Arbeit heiligsprechen;
kopflose Eiferer, sobald wir zu handeln vorgeben - wir, die wir verkünden, "stets Vernunft bewahren zu wollen" und weniger als die Materialisten auf die geistigen und geistlichen Kräfte vertrauen, wir, die wir von diesen Kräften unablässig reden.

Wirklich, wenn morgen die Revolution triumphierte, so wäre dies nur im tiefsten Sinn gerecht. Denn nach den Jahren, in denen diese Angriffswellen sich ständig erneuerten, unerschöpflich einfallsreich und immer geschickter und wirkungsvoller, kann man heute sagen, daß die Revolution sich die Eroberung der Welt wahrhaft verdient hat. Ihre Männer haben sich wirklich geschlagen, haben ausgehalten, sich verbissen eingesetzt, ihre Geldbeutel so weit aufgemacht, wie es nötig war. Weder der imposante Apparat der weltlichen Institutionen noch die materielle Macht eines etablierten Christentums vermochten sie zu entmutigen. Ihrer geringen Zahl und ihrer - zumindest anfänglichen - Schwäche zum Trotz haben sie es gewagt.

Jean Ousset
Quelle: "Kirchliche Umschau" 5/2007